Gesundes und Köstliches vom Wegesrand

Köllertal. Im Köllertal kommt der Schwarze Holunder - so genannt wegen seiner tief dunkelblauen bis schwarzen Beeren - die häufigste Hollunder-Art. Er wächst als Strauch oder auch als Baum hauptsächlich an Wald- und Wegrändern und erreicht eine Höhe von bis zu zwölf Metern

 Nicole Schellhase aus Heusweiler und ihre Tochter Anne-Sophie schneiden Holunderblüten auf einer Wiese. Sie wollen mit den Blüten Pfannkuchen verfeinern. Foto: aki

Nicole Schellhase aus Heusweiler und ihre Tochter Anne-Sophie schneiden Holunderblüten auf einer Wiese. Sie wollen mit den Blüten Pfannkuchen verfeinern. Foto: aki

Köllertal. Im Köllertal kommt der Schwarze Holunder - so genannt wegen seiner tief dunkelblauen bis schwarzen Beeren - die häufigste Hollunder-Art. Er wächst als Strauch oder auch als Baum hauptsächlich an Wald- und Wegrändern und erreicht eine Höhe von bis zu zwölf Metern. Die meisten Spaziergänger gehen oftmals achtlos an der weit verbreiteten Pflanze vorbei - ohne zu ahnen, welche Vorzüge eigentlich in ihr stecken.

Eingeweihte schätzen sowohl die Blüten als auch die Früchte als Lebensmittel und als Naturmedizin. Ein alter Spruch besagt: "Verneige Dich oder ziehe Deinen Hut, wenn Du an einem Holunderstrauch vorbei kommst". Der Grund: Holunder bietet seine Gaben zwei Mal im Jahr an: Im Frühjahr seine Blüten, die sich für die Herstellung von Gelees, Sirup, Holundersekt, Pfannenkuchen oder Aufgüssen eignen. Seine herbstlichen Beeren werden dagegen hauptsächlich zur Gewinnung von Saft, Schnaps und Marmelade verwendet.

Sachkundige empfehlen, die Blüten am besten vormittags nach der Abtrocknung vom Tau zu pflücken. Auch sollten sie nur von Sträuchern genommen werden, die abseits von Straßen stehen. Vor der Weitverarbeitung werden sie nicht gewaschen sondern lediglich abgeschüttelt, um kleine Insekten zu entfernen.

Sowohl Holunderblüten als auch -beeren enthalten nachweislich heilende oder lindernde Wirkstoffe gegen eine ganze Reihe menschlicher Beschwerden. Bereits im zwölften Jahrhundert hatte die heilkundige Äbtissin Hildegard von Bingen die Heilkraft des Holunders erkannt. In ihrem Werk "Physika" beschreibt sie die schweißtreibende Wirkung der Holunderblüten. Sie fand zudem auch heraus, dass die Beeren die Verdauung anregen. Die moderne Forschung entdeckte unter anderem Gerbstoffe und einen hohen Vitamin-C-Gehalt in der bitter schmeckenden Frucht.

Der Holunder findet seit alters her auch in der Küche Verwendung. Seine Blüten entfalten nämlich nicht nur einen wohlriechenden Duft, sondern geben auch Speisen und Getränken eine aromatische Note.

Auf einen Blick

Holunderblüten-Rezepte: Holunder-Pfannkuchen: Einen mit Vanillezucker leicht gesüßten Pfannkuchenteig zubereiten. Teig in die Pfanne geben und frische Holunderblüten am kurzen Stielansatz halten und in den Teig tauchen. So lange mitbacken lassen, bis der Teig zu stocken beginnt (die Blüten geben in dieser Zeit ihren Geschmack an den Pfannkuchen ab). Dann herausziehen und Pfannkuchen auf der zweiten Seite backen. Fertig!

Holunder-Krapfen: Holunder-Blüten an Stielansatz in Pfannkuchenteig tauchen, abtropfen lassen und in heißem Öl frittieren.

Holunder-Blüten-Gelee (Rezept von Maria Ney aus Eiweiler): 15 frische Holunder-Blütendolden und eine in Scheiben geschnittene unbehandelte Zitrone oder Limone in eine Mischung aus 0,75 Liter Weißwein und 0,25 Liter Apfelsaft einlegen, mit einem Tuch bedeckt und 24 Stunden ziehen lassen. Sud durch das Tuch sieben, Saft der ausgedrückten Blüten und der Zitrone sowie 500 Gramm Einmachzucker (2+1) einrühren. Nach Anleitung des Zuckerherstellers zu Gelee aufkochen, dann in Gläser füllen und verschließen. Fertig! aki

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort