Johanneum Gedenkort am Johanneum soll an Missbrauchsopfer erinnern

Homburg · Ehemalige Schüler des Gymnasiums Johanneum in Homburg wollen an der katholischen Privatschule einen Gedenk­ort für Missbrauchsopfer errichten. In den 70er und 80er Jahren wurden in dem früheren Internat der Schule Jungen von Patres der Herz-Jesu-Missionare sexuell missbraucht.

Das Johanneum wurde von den Patres aufgebaut und geführt. Es gab zwei geständige Täter, die Zahl der Opfer ist bis heute nicht bekannt.

Als der Missbrauch vor acht Jahren öffentlich wurde, gab es zwar Gespräche zwischen der Opferinitiative und dem Orden. Diese Gespräche verliefen allerdings aus Sicht der Opfer enttäuschend. Die Kritik am Vorgehen des Ordens hält bis heute an.

Eine Initiative möchte nun einen Gedenkort auf dem Schulgelände einrichten, um das jahrelange Schweigen zu brechen. Ziel sei es, die Missbrauchsfälle im Internat, das seit vielen Jahren geschlossen ist, als Teil der Schulgeschichte anzuerkennen. Es geht den Initiatoren nach eigenem Bekunden um ein „begreifbares Erinnern jenseits von Schuldzuweisungen“. Dieses Erinnern könne auch als zeitgemäße Vorbeugung funktionieren – als Ansatz weit über die Schule hinaus, um solche Taten künftig auszuschließen.

Am Samstag, 25. August, soll am Johanneum in Homburg ein Workshop stattfinden, um den gemeinsamen Prozess anzustoßen, wie es heißt.

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