Europa baut auf Dillinger Stahl

Das Nationalstadion Warschau ist Polens neuer Stolz. Mit ähnlichen Gefühlen blicken die Arbeiter der Hütte auf die mehr als 58 000 Zuschauer fassende Spielstätte. Denn sie haben den Stahl hergestellt und gewalzt.

Dillingen. Wenn heute das Eröffnungsspiel der 14. Fußball-Europameisterschaft im neuen Nationalstadion in Warschau stattfindet, dann spielt Stahl aus Dillingen im wahrsten Sinne des Wortes eine tragende Rolle: Für die von den international bekannten Architekten "Gerkan, Marg und Partner" und "Schlaich, Bergermann und Partner" entworfene Tragstruktur des sehr modernen und gigantischen Stadions lieferte die Dillinger Hütte rund 900 Tonnen Stahl. So genannte "thermomechanisch gewalzte" Grobbleche mit Dicken bis zu 110 Millimeter, die der Tragstruktur, bestehend aus 32 Meter langen rohrförmigen Stützen, den nötigen Halt verleihen. Mit einer Kapazität von 58 500 Sitzplätzen ist die extra für die Fußball-Europameisterschaft neu errichtete Spielstätte die zweitgrößte dieser EM. Das auf einer Gesamtfläche von insgesamt 18 Hektar erbaute Sportzentrum ersetzt das alte Stadion von 1954 und wird künftig zudem über eine Sporthalle mit 20 000 sowie ein Schwimmstadion mit 4 500 Plätzen verfügen.Hightech-Bleche aus Dillingen finden sich im Übrigen auch in zahlreichen weiteren "sportlichen" Projekten. So hat die Dillinger Hütte etwa für das Olympia-Stadion in Athen (6500 Tonnen), die Allianz-Arena in München (2000 Tonnen), die Commerzbank-Arena in Frankfurt (1000 Tonnen), die Esprit-Arena in Düsseldorf (3600 Tonnen), die Rhein-Neckar-Arena (550 Tonnen), das Moses-Mabida-Stadion in Durban (330 Tonnen) oder das im Bau befindliche "Grand-Stade-Lille-Métropole", eines der zehn Austragungsorte für die Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich (5400 Tonnen) geliefert. red

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