Speicherkraft mit Dillinger Stahl
Dillingen · Das Pumpspeicherkraftwerk in Vianden in Luxemburg, eines der leistungsfähigsten in Europa, ist Ende 2014 erweitert worden: Mit Stahlkomponenten aus der Dillinger Hütte. Diese bereitete auch die 89 Rohre vor.
Ein anschauliches Beispiel dafür, was aus dem Stahl der Dillinger Hütte gemacht werden kann, ist das Pumpspeicherkraftwerk im luxemburgischen Vianden. Seit 1964 ist es als eines der leistungsfähigsten in Europa in Betrieb, Ende 2014 wurde seine Kapazität durch eine elfte Turbine erweitert.
Pumpspeicherkraftwerke können große Energiemengen zwischenspeichern. Bei einem Überschuss im Stromnetz wird Wasser durch Rohrleitungen nach oben ins Speicherbecken gepumpt. Wird dagegen mehr Strom im Netz benötigt, fließt das Wasser wieder nach unten und treibt dabei die stromerzeugenden Turbinen an. Diese Technologie wird seit Jahrzehnten genutzt.
2000 Tonnen Stahl
Die Dillinger Hütte lieferte für dieses Projekt den gesamten Stahlbedarf der neuen Druckrohrleitung, insgesamt 2000 Tonnen Mantelschüsse in Blechdicken von 16 bis 50 Millimeter. "Unser thermomechanisch gewalzter TM-Stahl war hierfür die ideale Lösung", teilt die Hütte mit.
In Dillingen verarbeitet
"Dieser moderne Stahl enthält deutlich weniger Kohlenstoff und Legierungsmittel als normaler Baustahl. Durch seine großen Zähigkeitsreserven bei gleichzeitig hoher Festigkeit bietet er zudem hervorragende Verarbeitungseigenschaften."
In der Weiterverarbeitung der Hütte wurden die Komponenten vorbereitet: Zunächst wurden 178 Schüsse aus TM-Stahl gefertigt. Nach dem Einformen folgte das Schweißen der Längsnaht. Anschließend wurden jeweils zwei Schüsse mit einer Rundnaht zu einer Komponente von sechs Metern Länge zusammengeschweißt. 89 Rohrsegmente entstanden so, sie wurden schließlich zum Einbau nach Vianden transportiert. Bei Volllast fließen 78 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch die 4,5 Meter dicken Rohre.
