Enten fangen und Getreide-Sträuße binden

Neunkirchen. Auf dem Bauernhof Schleppi im Eschweilerhof riecht es nach frisch gemähtem Getreide. Geduldig warten zehn Mädchen und Jungen auf den Bauern Karl-Heinz Schleppi, der mitten in der Raps-Ernte steckt. Es ist Donnerstag, kurz vor zehn

 Keine Angst vor Tieren: Sarah Delgado (Mitte) traut sich, eine Laufente auf den Arm zu nehmen. Foto: Willi Hiegel

Keine Angst vor Tieren: Sarah Delgado (Mitte) traut sich, eine Laufente auf den Arm zu nehmen. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Auf dem Bauernhof Schleppi im Eschweilerhof riecht es nach frisch gemähtem Getreide. Geduldig warten zehn Mädchen und Jungen auf den Bauern Karl-Heinz Schleppi, der mitten in der Raps-Ernte steckt. Es ist Donnerstag, kurz vor zehn. "Einen Tag auf dem Bauernhof" wollen die neun bis zwölfjährigen Kinder erleben, so wie es im Ferienkalender der Kreisstadt Neunkirchen geschrieben steht. In Jeans-Hosen, weißem T-Shirt und roter Baseball-Kappe kommt Bauer Schleppi pünktlich auf die Minute herbeigeschlurft. Bei diesem strahlend schönen Wetter hätte er eigentlich auf seinem Mähdrescher sitzen müssen. Doch ihm ist es wichtig, den Kindern ein Gefühl für die Landwirtschaft und die Natur zu geben: "Sie sollen wissen, dass ihr Essen vom Bauernhof kommt - und nicht von Aldi oder Lidl", sagt Schleppi. "Dass Kühe nicht rosa aussehen, sondern eine andere Farbe haben. Und dass man nicht so einfach durch ein Getreidefeld geht." An der Scheune prangt eine frisch gebundene Erntekrone aus Weizen, Gerste, Roggen und Hafer. "Das Helle hier ist Weizen", erklärt der Bauer die vier Getreide-Arten der Reihe nach. Steven Conrath aus Wiebelskirchen macht schon zum zweiten Mal den "Tag auf dem Bauernhof" mit. Wiedergekommen ist er, weil es nach dem Mittagessen mit dem Planwagen zur Burg Kirkel gehen soll. "Das gab es vor zwei Jahren noch nicht", erzählt Steven. Während auf der Straße ein Traktor mit einem Hänger voller runder Heu-Ballen vorbeifährt, erklärt Schleppi haargenau, wie der grüne Mähdrescher funktioniert, der auf seinem Hof parkt. Unter dem Arm eine Laufente geklemmt, kommt Sohn Pascal dazu. "Die soll die Schnecken im Garten fressen", sagt Schleppi. "Ist es schwer eine Ente zu fangen?", fragt Steven. Sarah Delgado aus Neunkirchen traut sich das Schnabeltier anzufassen. "Fühlt sich weich an", findet sie. Einige Meter weiter versammeln sich fünf Mädchen um Christa Mahler, die an einem Tisch Sträußchen aus Gerste und Roggen zusammenbindet. "Dieses Getreide ist jetzt am reifsten", erläutert Mahler. Aus den Sträußchen soll einmal eine Girlande werden.Derweil wickelt Bäuerin Arleta Schleppi die Erntekrone mit zwei Bettlaken und Wäscheklammern ein. Und der Hofherr erklärt dazu: "Jetzt wird sie eingepackt bis zum Erntefest, damit die Vögel die Körner nicht raus picken können."

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