Der Abriss ist ein Neuanfang

Homburg. In der kommenden Woche ist es soweit - dann beginnen die Bauarbeiten auf dem Gelände des Universitätsklinikums Form anzunehmen. Das heißt, sie nehmen eigentlich keine Form an, sondern verlieren vielmehr ihre bisherige Form durch den Abrissbagger. Denn der Auftakt der größten Baustelle des Saarlandes ist in Wirklichkeit ein Abriss

 Vor einem Jahr, am 3. März 2010, entstand dieses Foto vom Richtfest am Verfügungsgebäude.

Vor einem Jahr, am 3. März 2010, entstand dieses Foto vom Richtfest am Verfügungsgebäude.

Homburg. In der kommenden Woche ist es soweit - dann beginnen die Bauarbeiten auf dem Gelände des Universitätsklinikums Form anzunehmen. Das heißt, sie nehmen eigentlich keine Form an, sondern verlieren vielmehr ihre bisherige Form durch den Abrissbagger. Denn der Auftakt der größten Baustelle des Saarlandes ist in Wirklichkeit ein Abriss.Das Verfügungsgebäude, um das sich künftig Teile des Uniklinikums räumlich drehen werden, ist bereits vor einigen Wochen fertiggestellt worden. Bezogen wurde es von der Inneren Medizin II, also von Professor Frank Lammert und seinem Team, das Magen- und Darmkrankheiten behandelt.

Am 17. März um 12.30 Uhr rollen dann die Bagger an und reißen Lammerts ehemaliges Gebäude mitsamt Bettenhaus ein. Und so wird es weitergehen, bis jede betroffene Abteilung einmal mit ihrem Umzug an der Reihe war - raus aus dem Altbau, rein ins Verfügungsgebäude, raus aus dem Verfügungsgebäude, rein in die nagelneue Klinik.

Am Ende, wenn in vermutlich vier bis fünf Jahren im Verfügungsgebäude der letzte Umzug über die Bühne gegangen sein wird, steht ein fertiges Großprojekt für 100 Millionen Euro auf dem Campus, das dann wohl die modernste "Innere" zwischen Frankfurt und Nancy beherbergen dürfte.

Dazu muss man wissen, dass die Innere Medizin in Homburg bisher auf fünf Kliniken an 14 verschiedenen Standorten verteilt ist, was die Arbeit des Uniklinikums schon immer enorm erschwert und auch zu Klagen bei den Patienten geführt hat. Nun wird die "Innere" also unter ein Dach kommen, zusammen mit der Orthopädie, die wiederum ein neues Gebäude an der Südseite der Chirurgie erhält, während Chirurgie und Innere einen gemeinsamen Eingang bekommen und fortan zusammengehören. Alles Dinge, die an anderen Kliniken dieser Größe selbstverständlich sind.

Dass dies in Homburg nicht der Fall war, lag an der historischen Pavillonstruktur des "Urklinikums", der pfälzischen Heil- und Pflegeanstalt, die hier 1909 im Jugendstil idyllisch in den Wald gebaut wurde. Zum ersten Mal seit seinem Bestehen hat das Uniklinikum nun also den großen Wurf gewagt: Es wurden keine bereits bestehenden Gebäude saniert, was nur wieder die historisch gewachsenen und verzettelten Strukturen festgeschrieben hätte. Statt dessen wurde ein modernes Konzept entwickelt, mit dessen Hilfe endlich alle Kliniken der Inneren Medizin und der Chirurgie unter einem Dach vereint werden können.

Auf einen Blick

 Am 24. Juni 2009 war der erste Spatenstich. Fotos: Thorsten Wolf

Am 24. Juni 2009 war der erste Spatenstich. Fotos: Thorsten Wolf

 Vor einem Jahr, am 3. März 2010, entstand dieses Foto vom Richtfest am Verfügungsgebäude.

Vor einem Jahr, am 3. März 2010, entstand dieses Foto vom Richtfest am Verfügungsgebäude.

 Am 24. Juni 2009 war der erste Spatenstich. Fotos: Thorsten Wolf

Am 24. Juni 2009 war der erste Spatenstich. Fotos: Thorsten Wolf

Das neue Verfügungsgebäude auf dem Campus wurde mit Kosten von rund 15 Millionen Euro veranschlagt. Die Nutzfläche beträgt 3 370 Quadratmeter. Untergebracht sind hier vorerst Teile der Kliniken für Innere Medizin und der Radiologie. Deren ehemalige Gebäude werden jetzt abgerissen. Der offizielle Auftakt für die groß angelegten die Bauarbeiten auf dem Campus ist damit der 17. März. Das neue Gebäude der Inneren Medizin, das in vier, fünf Jahren fertig sein soll, wird voraussichtlich 100 Millionen Euro kosten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort