Richtfest fürs Verfügungsgebäude

Homburg. Das Wetter gestern hatte einige sonnige Abschnitte, aber ausgerechnet gegen 11.30 Uhr, als die Krone fürs Richtfest hochgezogen wurde, wurde der Himmel grau und kalt - und es nieselte. Kein Wunder, dass die anwesenden Gäste gerne den warmen Sommertag Ende Juni 2009 beschworen, als der Spatenstich für eben jenes Gebäude getan wurde, das äußerlich jetzt schon fast fertig ist

 Beim Richtfest hatte der Zimmermann in seiner Handwerkstracht die Ehre, den Richtspruch aufzusagen und den ersten Schnaps auf den Neubau zu trinken.Foto: Thorsten Wolf

Beim Richtfest hatte der Zimmermann in seiner Handwerkstracht die Ehre, den Richtspruch aufzusagen und den ersten Schnaps auf den Neubau zu trinken.Foto: Thorsten Wolf

Homburg. Das Wetter gestern hatte einige sonnige Abschnitte, aber ausgerechnet gegen 11.30 Uhr, als die Krone fürs Richtfest hochgezogen wurde, wurde der Himmel grau und kalt - und es nieselte. Kein Wunder, dass die anwesenden Gäste gerne den warmen Sommertag Ende Juni 2009 beschworen, als der Spatenstich für eben jenes Gebäude getan wurde, das äußerlich jetzt schon fast fertig ist. Es handelt sich dabei um das so genannte Verfügungsgebäude auf dem Campus des Uniklinikums - ein Ausweichgebäude für diejenigen Abteilungen der inneren Medizin, die gerade umgebaut oder abgerissen werden. "Damit folgen wir nicht mehr den herkömmlichen Mustern. Früher war es so, dass man im Bestand sanierte und sich in mehreren Bauabschnitten von Abteilung zu Abteilung vorarbeitete, was Jahre dauerte", erklärte Finanzstaatssekretär Gerhard Wack, "doch diesmal haben wir mit diesem Verfügungsgebäude eine Drehscheibe geschaffen." Auch der ärztliche Direktor, Professor Hans Köhler, betonte die symbolische Bedeutung des Richtfestes "es ist der Auftakt zu unserem Projekt Zukunft", sagte er, "und wir werden uns zur Einweihung noch in diesem Jahr wieder treffen." Tatsächlich handelt es sich bei dem Verfügungsgebäude um einen Meilenstein für die kommenden Jahre. Zumal das Verfügungsgebäude erst die Umsetzung des im Frühjahr 2007 vorgestellten Masterplanes möglich macht. Dieser Plan sieht vor, in den kommenden zehn Jahren dem Uniklinikum ein neues Gesicht zu geben und die bisher dezentral gelegenen Kliniken und Einheiten miteinander zu verbinden (wir berichteten). Dafür sind mehrere Großprojekte fest eingeplant: die Innere Medizin, die bisher auf fünf Kliniken an 14 verschiedenen Standorten verteilt ist, soll in ein einziges großes Gebäude umziehen. Die Orthopädie bekommt ebenfalls ein neues Gebäude an der Südseite der Chirurgie - und Chirurgie und Innere bekommen einen gemeinsamen Eingang und gehören fortan zusammen. Dies alles steht und fällt mit dem Verfügungsgebäude. "Das Klinikum genießt auf medizinischem Gebiet einen hervorragenden Ruf", betonte auch Wirtschaftsminister Christoph Hartmann, "wir wollen es nun auch baulich für die Zukunft fit machen". Und auch Universitätspräsident Professor Volker Linneweber sprach noch einmal die Besonderheit der Neubaumaßnahme an: "Das hier ist der Beginn für ein modernes Flächenmanagement. Und wenn alles fertig ist, kann man das Verfügungsgebäude weiterhin nutzen." Am Ende wurde von einem Zimmermann, der oben auf der Brüstung stand, beim Richtspruch traditionell das Handwerk gelobt - und dann wurde auch schon der Schnaps herumgereicht. Meinung

Es kann nur einen geben

Von SZ-RedakteurinChristine Maack Wer bis jetzt noch daran gezweifelt hatte - es geht tatsächlich los mit dem Umbau auf dem Gelände des Uniklinikums. Das Richtfest machte deutlich, dass das Land definitiv dazu steht, rund 250 Millionen Euro ins Homburger Uniklinikum zu investieren. Das heißt, dass damit auch ein deutlicher Schwerpunkt für die Zukunft gesetzt wird: Homburg wird bei der saarländischen Krankenhausversorgung die erste Geige spielen, das geht bei diesen Investitionen gar nicht anders. Das werden andere Kliniken spüren, die womöglich auch ehrgeizige Schwerpunkte setzen wollten. Doch zwei Mal kann das Land das Geld nicht ausgeben. Es kann nur einen Top-Standort geben. Auf einen BlickDas neue Verfügungsgebäude auf dem Campus wurde mit Kosten von rund 15 Millionen Euro veranschlagt. Die Nutzfläche beträgt 3 370 Quadratmeter. Nach der Fertigstellung, die für November 2010 geplant ist, sollen zunächst Teile der Kliniken für Innere Medizin und Radiologie im Verfügungsgebäude untergebracht werden. Das ist der Auftakt für die größte Baumaßnahme auf dem Campus, denn nach diesem Umzug können erst die Abrissarbeiten für das alte und später die Arbeiten für das neue Gebäude für Innere Medizin beginnen.

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