Und so sollen Kinder sprechen lernen

Die Kinderwagenflotte ist unterwegs. Frühlingstemperaturen treibt sie seit dieser Woche auch in unserer Region vermehrt ins Freie. Viele ergötzen sich an den niedlichen Gesichtern der Kleinen, die, fest in Decken und Mützchen eingemummelt, in ihrem rollenden Bettchen durch die Gegend geschoben werden.Unterdessen verfallen bei jenem Anblick zahlreiche Passanten in puren Muttersprachenverlust

Die Kinderwagenflotte ist unterwegs. Frühlingstemperaturen treibt sie seit dieser Woche auch in unserer Region vermehrt ins Freie. Viele ergötzen sich an den niedlichen Gesichtern der Kleinen, die, fest in Decken und Mützchen eingemummelt, in ihrem rollenden Bettchen durch die Gegend geschoben werden.Unterdessen verfallen bei jenem Anblick zahlreiche Passanten in puren Muttersprachenverlust. Denn während sie zärtlich über die Wange des Babys streicheln, entfleuchen ihnen gar merkwürdige Laute: "Wie heißt denn die Kleine? Ach ist die niedlich. Gugeldigu." So, so - gugeldigu also. Andere entzückte Beobachter setzen noch eins drauf, spielen mit zwei Fingern an ihrer Unterlippe und lassen "Bubu"-Töne aus ihrem Mund quillen. Warum auch immer. Im Trend liegen Wortneuschöpfungen wie "Wawa". Anhand des Gesprächsverlaufes vermute ich, dass es sich dabei um Wasser handeln muss. Etwas später vernehme ich den mir völlig unbekannten Begriff "Mimi", was wohl so viel wie Milch heißt. Dann bohrt ein Betrachter einen Finger in die Seite des Kleinkinds und kitzelt es unter Zuhilfenahme der wortmalerischen Unterstützung "gillegille".

Ich bin sprachlos. Wie sollen denn da bloß unsere Kleinen vernünftig sprechen lernen? Na dann: Schönes Wochenende, winke, winke und ata, ata!

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