Das letzte Glückauf erklang in der Stadthalle

Lebach · Mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem Festakt in der Stadthalle hielt die SPD Lebach mit Gästen Rückblick auf die Kohleära. Die letzte Steinkohle wurde vor wenigen Wochen im Nordschacht bei Falscheid gefördert.

Lebach. Die Lebacher Genossen hatten wichtige Gründe, sich in besonderer Weise vom Bergbau zu verabschieden. So verwies die SPD-Fraktionschefin im Stadtrat, Anna Schmidt, in ihrer Begrüßung auf die Auswirkungen der bergbaulichen Tätigkeit mit Erderschütterungen und Schäden an den Häusern. Sie sprach aber auch von der Sorge der Bergleute um ihre Arbeitsplätze. "Mit jedem weiteren Erdbeben wurde für jede der beiden Seiten die Auseinandersetzung um Fortführung oder Beendigung des Bergbaus in unserer Region zu einem existenziellen Kampf." Ein weiterer Grund für die Abschiedsfeier: Der letzte aktive Schacht der RAG, der Nordschacht, liegt zum Teil auf Lebacher Bann. Die Grenze zu Saarwellingen verläuft mitten durch die Kantine. Schmidt erklärte weiter, die SPD habe sich immer als Fürsprecher der Bergleute gesehen.Die Veranstaltung begann mit einem ökumenischen Gottesdienst, gehalten von Pfarrerin Andrea Sattler und der katholischen Gemeindereferentin Marlene Schenk. Der Saarknappenchor und Fahnenabordnungen von Bergmanns- und Barbaravereinen aus dem gesamten Saarland verliehen der Feier die festliche und würdige Note.

Vor vollem Haus sprachen Klaus Hiery, Landespräsident der Berg- und Hüttenarbeitervereine und Barbarabruderschaften, Bergwerksdirektor Friedrich Breinig sowie Wirtschaftsminister Heiko Maas. Letzterer betonte, dass es das Saarland ohne den Bergbau in seiner heutigen Form nicht geben würde. "Was wir sind, verdanken wir der heimischen Steinkohle und dem Stahl aus unseren Hütten."

Breinig beschrieb die Leistungen des Bergbaus an der Saar und betonte, dass die RAG auch zukünftig zu seiner Verantwortung gegenüber dem Land und seinen Menschen stehe. "Im Vordergrund steht für unser Unternehmen die Aufgabe, die Unter- und Übertagebetriebe sicher zurückzubauen und zu verwahren und sie, wenn möglich, einer anderen Nutzung zuzuführen".

Mit dem Steigerlied, vorgetragen vom Saarknappenchor, und einem Bergmannsfrühstück aus Lyoner, Senf, Weck, Bier und Schnaps endete die Veranstaltung.

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