Blutwurst-Pizza und andere Kuriositäten

Ein verzweifelter Ehemann, ein geheimes Pizzarezept, das die Ehefrau beim besten Willen nicht herausrücken will, die Entführung eines berühmten Fernsehkochs und zu guter Letzt ein Freund, in dessen virtuellem Swingerclub Angela Merkel verkehren soll. So einige kuriose Verwicklungen verspricht das Theaterstück „Der Fernsehkoch – Eine handvoll Flönz“ von und mit Peter Millowitsch. Der Kölner Schauspieler und Sohn von Willy Millowitsch spielt am 10. Mai mit dem Ensemble des Millowitsch-Theaters in der Stadthalle Merzig. Im Telefoninterview sprach Peter Millowitsch vorab mit SZ-Redaktionsmitglied Jennifer Back.

 Peter Millowitsch mit einer Blutwurst, auch Flönz genannt. Foto: Privat

Peter Millowitsch mit einer Blutwurst, auch Flönz genannt. Foto: Privat

Foto: Privat

"Für eine handvoll Flönz" - dem Großteil unserer Leser wird der Ausdruck "Flönz" fremd sein. Worum handelt es sich denn dabei?

Millowitsch: Flönz kommt aus dem Rheinischen und heißt schlicht und einfach Blutwurst.

Und welche Rolle spielt die Blutwurst in dem Theaterstück?

Millowitsch: In dem Stück geht es darum, dass meine Frau Donata Moretti - eine Pizzabäckerin, gespielt von Carmen Heibrock - ein Rezept für eine Pizza mit Blutwurst hat, die der große Renner ist. Aber dieses verrät sie mir nicht. Auch meine Versuche, das Rezept heimlich herauszufinden, sind von mäßigem Erfolg gekrönt. Dabei will ich es für großes Geld an eine Firma verkaufen, um meine Schulden abzubezahlen. Wenn meine Frau nämlich mitbekommt, dass ich mich beim Online-Poker so hoch verschuldet habe, ist der Teufel los.

Pizza mit Blutwurst, entspricht das auch Ihrem eigenen Geschmack?

Millowitsch: Nein, das geht überhaupt nicht. Wir haben das mal versucht und unseren Pizzabäcker um die Ecke damit beauftragt, eine Pizza mit Blutwurst zu backen. Das geht gar nicht.

Wie kam es zur Idee, ein Theaterstück übers Kochen oder vielmehr das Pizzabacken zu schreiben?

Millowitsch: Im Moment sind ja Fernseh-Kochshows der große Knaller. Da haben wir angefangen. Das heißt, wir haben bei den Fernsehkochs angefangen und das Stück ist letztlich das, was davon übrig blieb.

Wurden Sie denn von einem bestimmten Fernsehkoch inspiriert?

Millowitsch: Inspiriert kann man nicht sagen, aber in dem Stück wird ein Fernsehkoch entführt und den Part hat uns Horst Lichter eingesprochen. Die Stimme kommt während des Stücks sozusagen aus dem Off, aus dem Hintergrund.

Mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel spielt auch eine andere große Persönlichkeit eine Rolle in dem Theaterstück.

Millowitsch: Das ist richtig. Allerdings glauben wir nur, dass es Frau Merkel ist, die in dem virtuellen Swinger-Club von meinem guten Freund Oswald (gespielt von Claus Janzen, Anm. d. Red.) ein- und ausgeht. Tatsächlich ist es nur eine Frau, die ebenfalls mit Vornamen Angela heißt.

Geht das Ensemble des Millowitsch-Theaters oft auf Tour?

Millowitsch: Das ist bei uns eine alte Tradition des Hauses. Schon mein Großvater ist damals jedes Jahr auf Tournee gegangen. Mit "Für eine Handvoll Flönz" gehen wir allerdings seit 40 Jahren zum ersten Mal wieder auf Tour und besuchen zwischen 30 und 40 Städte.

Finden Sie auf Touren Zeit dafür, die Städte, in denen Sie gerade spielen, zu erkunden?

Millowitsch: Nein, leider nicht. Wir kommen an, dann ziehe ich mich um, dann spielen wir und danach fahren wir wieder zurück.

Nächste Woche am Freitag, 10. Mai, sind Sie mit "Für eine Handvoll Flönz" in der Stadthalle in Merzig. Waren Sie schon öfter hier?

Millowitsch: In Merzig war ich schon oft. Aber auch hier weiß ich nur, wo der Bühneneingang der Stadthalle ist, wo die Garderoben sind und wo die Bühne ist. Mehr leider nicht.

Nun zu Ihrer Person. Sie sind bereits mit acht Jahren auf der Bühne gestanden und erfolgreich in die Fußstapfen Ihres Vaters getreten. Würden Sie rückblickend etwas anders machen?

Millowitsch: Nein, das war schon ganz okay so. Ich hätte einige Schritte unterwegs anders gemacht, im Prinzip war es aber ganz richtig so.

Zum Thema:

Auf einen BlickIn "Eine handvoll Flönz" spielt Peter Millowitsch Anton, der beim Online-Poker eine Menge Schulden gemacht hat. Da die Pizza seiner italienischen Frau Donata ein Kassenrenner ist, möchte er das Rezept an eine große Firma verkaufen, um von dem Gewinn seine Schulden begleichen zu können. Doch seine Frau rückt das Rezept nicht raus. Anton und sein guter Freund Oswald, der einen Internet-Swingerclub betreibt, versuchen nun mit reichlich bizarren Vorhaben, an das Rezept von Donata zu kommen."Eine handvoll Flönz" am 10. Mai in der Stadthalle Merzig. Einlass ist ab 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Karten gibt es unter der Telefonnummer (06 51) 9 79 07 77.

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