„Kein Bürgermeister der großen Versprechungen“

Lebach · Seit 30 Jahren ist Fred Metschberger kommunalpolitisch tätig. Als Kandidat der FDP bewirbt sich der 50-Jährige für das Amt des Lebacher Bürgermeisters am 12. Mai. Dem Ortsvorsteher von Gresaubach liegen die Stadtteile besonders am Herzen.

 Fred Metschberger aus Gresaubach (FDP) will Bürgermeister in Lebach werden. Foto: Andreas Engel

Fred Metschberger aus Gresaubach (FDP) will Bürgermeister in Lebach werden. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

66 Prozent der Lebacher Bevölkerung lebt in den Stadtteilen. Daher will der FDP-Kandidat für die Wahl des neuen Lebacher Bürgermeisters auch einen Schwerpunkt auf diese legen. In den einzelnen Stadtteilen gebe es schon gute Ansätze, wie die Dorfentwicklungsstudie oder die Agentur ländlicher Raum zeigen. "Es sind viele Ansätze in den Orten schon da." Auch der demografische Wandel mache sich immer mehr in den Stadtteilen bemerkbar. Da spricht der Ortsvorsteher aus Metschberger, der dieses Amt seit vielen Jahren innehat. Seit 30 Jahren ist der FDP-Mann kommunalpolitisch tätig, davon 23 Jahre im Gresaubacher Ortsrat. Der 50-Jährige spricht sich auch vehement für die Beibehaltung der Ortsräte und des Ortsvorstehers aus. Denn die, so ist er sich sicher, sind die Vermittler zwischen Bürger und Verwaltung. Auch werden viele Veranstaltungen wie Seniorennachmittage, St. Martin oder andere Festivitäten von ihnen organisiert.

Fred Metschberger will die Arbeit des verstorbenen Bürgermeisters und der Verwaltung fortsetzen. Dazu gehören die Umgestaltung des Bitscher Platzes und der Bau des Minikreisels. Aber auch der Ausbau der Kindergärten und die Errichtung von Krippenplätzen stehen an vorderer Stelle. In seinem Heimatort soll ein neuer Kindergarten gebaut werden, da Renovierung und Umbau teurer kämen, doch darüber muss noch beraten werden.

Der Erhalt des Krankenhauses ist für Metschberger ebenfalls wichtig. Klar, dass jede Kommune Flächen für den Neubau bereitstellen will, doch die endgültige Entscheidungsgewalt liege beim Träger. Metschberger weiß, wovon er spricht, schließlich arbeitet er seit 30 Jahren als Krankenpfleger in diesem Bereich. Wichtig auch, dass vorerst Lebach als Bundeswehrstandort gesichert ist.

Metschberger "will kein Bürgermeister der großen Versprechungen" werden, er bleibe realistisch, denn schließlich sei er schon lange kommunalpolitisch tätig. "Man kann Visionen haben, muss aber auch wissen, wie sie zu finanzieren sind." Realistisch sieht der Gresaubacher auch die finanzielle Situation Lebachs. Aus eigener Kraft wird die Kommune es nicht schaffen, aus dem Minus herauszukommen. Alles müsse auf den Prüfstand. Freiwillige Zuwendungen an Vereine oder Institution müssen hinterfragt werden, auch müssen Land und Kreis den Kommunen helfen. Diese dürfen nicht weitere finanzielle Belastungen auf die Kommunen abwälzen. In seiner Wahlbroschüre hat Fred Metschberger bewusst auf ein FDP-Logo verzichtet. "Die Bürger wählen bei der Bürgermeisterwahl ihren Interessenvertreter. Viele Leute haben erfahren, dass es nicht allein auf die Partei ankommt. Ich will jeden gleich behandeln." Warum wollen Sie Bürgermeister werden?

Fred Metschberger: Als aktiver, engagierter Bürger und Kommunalpolitiker möchte ich mich noch verstärkter für meine Stadt einsetzen. In Anlehnung an das Zitat von John F. Kennedy: Frage nicht Deine Stadt, was sie für Dich tun kann, sondern tue etwas für Deine Stadt.

Welches sind Ihre wichtigsten Themen?

Die Sanierung des städtischen Haushalts, die Fortsetzung der begonnenen und geplanten Sanierungs- und Neubaumaßnahmen wie zum Beispiel Sanierung des Bitscher Platzes, der Fußgängerzone und Kindertageseinrichtungen sind mir wichtig. Lebach muss als Mittelzentrum erhalten und ausgebaut werden. Dabei ist eine große Chance für Lebach und seine Stadtteile die Umsetzung des Gemeindeentwicklungskonzepts. Wichtig ist mir ein moderater Ausbau der regenerativen Energien wie zum Beispiel der Windenergie. Der Gemeinsinn soll mehr als Stärke betrachtet werden. Und ich will Projekte in den Stadtteilen zusammen mit Bürgern und Verwaltung umsetzen.

Was sehen Sie als Chance für Lebach?

Metschberger: Die besondere Verkehrslage von Lebach muss als Stärke gesehen und genutzt werden. Dazu zählen Ansiedlungen von Gewerbebetrieben und Behörden sowie Erhalt des Schulstandorts Lebach. Vereinsstrukturen, Hilfsorganisationen und soziale Einrichtungen müssen gefördert und erhalten werden.

Zum Thema:

Auf einen BlickLebach wählt am Sonntag, 12. Mai, eine neue Verwaltungschefin oder Verwaltungschef. Im Vorfeld laden Saarbrücker Zeitung und Saarländischer Rundfunk zu einer Podiumsdiskussion am Montag, 6. Mai, 19 Uhr, Stadthalle Lebach, ein. Moderiert wird die Veranstaltung von Peter Wagner, SZ, und Thomas Gerber, SR. red

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Zur Person Fred Metschberger ist 50 Jahre alt. Gresaubachs Ortsvorsteher ist nicht verheiratet und arbeitet seit über 30 Jahren als Krankenpfleger. Kommunalpolitisch ist er ebenso lange tätig. kü

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