Grenzüberschreitendes Einkaufen Frankreich schließt den Einzelhandel – einige Ausnahmen bleiben bestehen

Zum dritten Mal seit Beginn der Corona-Krise müssen die meisten Geschäfte hinter der Grenze ihre Türen schließen. Der saarländische Handel könnte davon profitieren, doch die Hürden für die Kunden sind hoch.

 Shoppen im Geschäft können Franzosen bis Mai nicht mehr – es sei denn, sie kommen nach Deutschland. Symbolbild: dpa

Shoppen im Geschäft können Franzosen bis Mai nicht mehr – es sei denn, sie kommen nach Deutschland. Symbolbild: dpa

Foto: dpa/Bodo Schackow

Wer in diesen Tagen einen französischen Supermarkt besucht, kommt sich manchmal wie auf einer Baustelle vor. Seit einer Woche wurden dort ganze Regale mit Absperrband für die Kunden unzugänglich gemacht. Grund dafür ist der landesweite dritte Lockdown, den Frankreichs Präsident Macron verhängt hat. Er gilt zunächst bis Mai und zwingt die Einzelhändler dazu, ihre Geschäfte zu schließen. Supermärkte hingegen sind weiterhin geöffnet, damit sich die Menschen mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln versorgen können. Um dem geschlossenen Fachhandel keine unfaire Konkurrenz zu machen, dürfen sie nur noch die notwendigsten Artikel verkaufen. Alle anderen Abteilungen werden geschlossen – notfalls eben mit rotweißem Absperrband.

Neben Supermärken genießen auch einzelne Geschäfte Ausnahmen und dürfen nach wie vor Kunden empfangen, wenn sich deren Filiale nicht in einem Einkaufzentrum befindet. Darunter fallen Apotheken, Gartencenter, Baumärkte, Buchhandlungen und Autohäuser. Andere Geschäfte dürfen ihre Waren lediglich ausliefern oder abholen lassen. Friseure dürfen weiter arbeiten, und Wochenmärkte sind nach wie vor erlaubt, aber keine Flohmärkte.

Neue Kleidung bekommen die Franzosen zurzeit nicht im Geschäft – es sei denn, sie fahren über die Grenze. Denn im Saarland ist der Einzelhandel geöffnet. Davon könnten theoretisch viele Geschäfte auf deutscher Seite der Grenze profitieren. Doch sowohl durch die Einreiseregelungen nach Deutschland als durch die Ausgangsbeschränkungen in Frankreich sinkt die Zahl potenzieller Kunden. Wer aus dem Département Moselle ins Saarland einreist, muss bei jedem Grenzübertritt ein negatives Corona-Testergebnis vorweisen können, das weniger als 48 Stunden alt ist. Außerdem muss man eine Erklärung zum Einreisegrund in die Bundesrepublik Deutschland ausfüllen. Darüber hinaus gilt ein Beförderungsverbot. Bus- und Bahnverbindungen zwischen dem Saarland und dem Département Moselle sind bis auf weiteres ausgesetzt. Außerdem ist in Frankreich selbst der Umkreis, in dem sich die Menschen frei bewegen können, auf zehn Kilometer um ihr Haus beschränkt. Als potenzielle Kunden bleiben aber noch die Pendler aus Frankreich, die sich berufsbedingt sowieso regelmäßigen Tests unterziehen müssen.

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