Corona-Lage in Frankreich Kliniken hinter der Grenze schlagen Alarm

Metz · Um genug Betten für die Covid-Patienten zu haben, werden in den Krankenhäusern im Département Moselle immer mehr geplante Eingriffe abgesagt. Die Prognosen für die nächsten Tage sind düster.

 Nicht nur die Intensivbetten werden im Département Moselle knapp, sondern auch das medizinische Personal. Sollte sich die Situation zuspitzen, werden einige Kliniken wohl vorübergehend schließen müssen.

Nicht nur die Intensivbetten werden im Département Moselle knapp, sondern auch das medizinische Personal. Sollte sich die Situation zuspitzen, werden einige Kliniken wohl vorübergehend schließen müssen.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Seit dieser Woche lebt Frankreich wieder im Lockdown. Grund für diese Entscheidung von Staatspräsident Emmanuel Macron waren die immer höheren Zahlen der Corona-Neuinfektionen, welche das Gesundheitssystem an den Rand der Überlastung bringen. Wie diese Realität ein paar Kilometer hinter der Grenze im Département Moselle aussieht, schilderte Marie-Odile Saillard, Leiterin des Metzer Krankenhauses, am Dienstag vor Journalisten. Seit November seien die Zahl der Intensivbetten bereits zwei Mal erhöht worden. „Zurzeit werden 50 Prozent der geplanten Operationen abgesagt. In den nächsten Tagen werden es wahrscheinlich 70 Prozent werden“, sagte Saillard. Geöffnet blieben dann OP-Säle de facto nur noch, um Patienten von den Notaufnahmen zu behandeln. Verschärfe sich die Lage weiter, würden nicht nur Intensivbetten, sondern auch Fachärzte und Pfleger knapp. In diesem Fall müsse das Gesundheitssystem in Moselle neu organisiert werden.