Mehr freie Stellen im Saarland Heidrun Schulz: „Die durch Corona aufgebaute Arbeitslosigkeit im Saarland geht stetig zurück“

Saarbrücken/Nürnberg · In normalen Jahren steigt im Juli die Arbeitslosigkeit. Diesmal ist sie im Saarland zurückgegangen. Und es gab noch weitere positive Entwicklungen.

Die Situation am saarländischen Arbeitsmarkt hellt sich weiter auf. Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren im Juli rund 35 700 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 600 oder 1,7 Prozent weniger als im Juni und 5800 oder 14 Prozent weniger als vor einem Jahr. Vor zwei Jahren, als von der Corona-Pandemie noch keine Rede war, waren 34 100 Frauen und Männer im Juli arbeitslos registriert, 1600 weniger als diesen Monat. Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 6,7 Prozent – gegenüber 6,9 Prozent im Juni und 7,8 Prozent ein Jahr zuvor. „Die durch Corona aufgebaute Arbeitslosigkeit geht stetig zurück“, sagte Direktionschefin Heidrun Schulz. Normalerweise würden im Juli mehr Arbeitslose registriert, weil junge Leute nach einer Lehre nicht übernommen werden und neue Mitarbeiter erst nach dem Ende der Urlaubszeit eingestellt würden.

Der Positivtrend zeigt sich auch bei den offenen Stellen. Derzeit sind 9500 Arbeitsplätze unbesetzt, 2500 oder 36 Prozent mehr als vor einem Jahr. Hohe Nachfrage herrscht vor allem in der Zeitarbeit (1760 Jobs), im Gesundheits- und Sozialwesen (1370) und im Handel (1140). Die Anzeigen für Kurzarbeit hälten sich ebenfalls in Grenzen. 60 Anzeigen, die 900 Beschäftigte umfassen, sind bei der Arbeitsagentur im Juli eingegangen. Auch die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze steigt im Saarland wieder. Sie lag im Mai der BA zufolge bei 387 600 Beschäftigten – 0,4 Prozent mehr als zwölf Monate zuvor.

Auf dem Ausbildungsmarkt läuft es „noch nicht ganz rund“, sagte Schulz. 1300 Jugendliche suchen derzeit noch eine Lehrstelle. Dem stehen 2300 unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber. „Das gegenseitige Kennenlernen von Schulabgängern und Ausbildungsbetrieben wurde durch Corona stark erschwert“, sagte Schulz. Sie geht davon aus, dass sich die Schere zwischen Angebot und Nachfrage noch schließen wird.

Auch bundesweit ist die Zahl der Arbeitslosen im Juli zurückgegangen – und zwar um 24 000 auf 2,59 Millionen, wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte. Das entspricht einer Quote von 5,6 Prozent – 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Gegenüber Juni 2020 sind 320 000 Frauen und Männer weniger arbeitslos registriert. 744 000 offene Stellen sind der BA gemeldet, 171 000 mehr als vor einem Jahr. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist im Mai um 402 000 auf 33,73 Millionen Frauen und Männer gegenüber Mai 2020 gestiegen – ein Plus von 1,2 Prozent.

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