Pokaltag voller Überraschungen

Saarbrücken · Die Oberliga-Handballerinnen des HSV Püttlingen und Männer-Drittligist SV Zweibrücken haben am Ostermontag beim Endturnier in Saarbrücken die Saarlandpokale gewonnen. Dabei gab es Überraschungen.

 Akrobatisch liegt der Merziger Julius Rost in dieser Szene in der Luft und setzt zum Wurf an. Im Halbfinale gegen den späteren Pokalgewinner SV Zweibrücken verloren die Wölfe letztlich klar mit 20:25.

Akrobatisch liegt der Merziger Julius Rost in dieser Szene in der Luft und setzt zum Wurf an. Im Halbfinale gegen den späteren Pokalgewinner SV Zweibrücken verloren die Wölfe letztlich klar mit 20:25.

Der Sieg des SV Zweibrücken beim Endturnier der Bank-1-Saar-Handball-Trophy überraschte am Ostermontag in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle niemanden. Mit 28:20 (16:7) gewann der Drittliga-Vierte das Männer-Finale gegen den Oberliga-Zweiten HF Illtal klar und sicherte sich problemlos sein Triple. Den dritten Saarlandpokal-Sieg in Folge hatten die meisten der rund 1000 Zuschauer erwartet. Den Triumph des HSV Püttlingen im Wettbewerb der Frauen hatten dagegen nur wenige Handball-Experten auf dem Plan.

Als HSV-Rechtsaußen Blerta Ilazi den Ball im Finale gegen den Oberliga-Rivalen TuS Neunkirchen mit dem Abpfiff zum 16:10 (7:5)-Sieg im Netz versenkte, staunten die Zuschauer nicht schlecht. In der Liga kämpft Püttlingen gegen den Abstieg, im Pokal kämpften die Mädels von Trainer Hans-Werner Müller alles nieder - im Halbfinale etwa den Oberliga-Vierten und Pokal-Verteidiger SV Zweibrücken . "In der Saison haben wir oft mit Pech verloren. Deshalb wollten wir den Pokal unbedingt gewinnen und haben alles gegeben", jubelte Ilazi und umarmte Aleksandra Jelicic, die ihr den Pass zum letzten Tor gespielt hatte.

Jelicic siegt gegen alten Club

Mit ihrem alten Verein hatte die Ex-Neunkircherin den Pott mehrmals gewonnen, 2013 im Finale gegen Püttlingen. Mit dem neuen Team feierte die frühere Drittliga-Torschützenkönigin Pokalsieg-Premiere. Dabei jubelte die 40-Jährige so wie beim ersten Mal. "Im Spiel gegen die alten Teamkolleginnen ist man natürlich besonders motiviert. Jetzt freue ich mich riesig", strahlte Jelicic nach dem Coup.

Im Halbfinale hatte der HSV Titelverteidiger SV Zweibrücken mit 22:20 aus dem Weg geräumt. Neunkirchen gewann gegen den Oberliga-Zweiten HSG Marpingen-Alsweiler nach Verlängerung mit 15:14. HSG-Kreisspielerin Anna Bermann war nach dem Aus bitter enttäuscht: "Wir haben uns mehr erhofft, aber im Spiel wurden einfach zu viele Bälle verworfen. Am Ende haben wir es selbst vergeigt." Markus Zeimet, Trainer des TuS Neunkirchen , atmete tief durch: "Wir haben zuerst klar zurückgelegen, dann kurz vor Ende der regulären Spielzeit mit 12:10 geführt und doch noch den Ausgleich kassiert. In der Verlängerung war es genauso dramatisch. Aber da haben wir doch noch die Kurve gekriegt." Im Finale war beim TuS anschließend aber die Luft etwas raus.

Lässiger marschierte Titelverteidiger Zweibrücken durchs Endturnier der Männer . "Es war eine klare Sache. Die Jungs haben von den Drittliga-Erfahrungen profitiert und trotz ihrer Jugend abgezockter agiert", resümierte SV-Trainer Stefan Bullacher zufrieden.

Im Halbfinale fegte sein Team zuerst die VTZ Saarpfalz vom Feld. Nach dem 24:18-Sieg gegen den Stadtrivalen hatte der Favorit dann auch gegen Illtal kaum Mühe. Der Oberliga-Zweite hatte davor den Liga-Rivalen HSV Merzig-Hilbringen mit 25:20 besiegt. Peter Laux, Kapitän des HSV Merzig-Hilbringen, war nach der Niederlage sauer: "Es war am Ende klar, aber wir hätte auch gewinnen können. Die Einstellung hat heute nicht gestimmt: zu viele Fehlwürfe, Ballverluste und unnötige Zeitstrafen - da war mehr drin. Wir lagen schnell mit 1:4 hinten und sind diesem Rückstand immer hinterher gelaufen." HSV-Kreisläufer Julius Rost haderte während des Finales: "Wir könnten jetzt um den Pokal kämpfen, haben aber gegen Illtal zu viele Chancen vergeben."

Im Endspiel waren die Zebras chancenlos. "Zweibrücken war besser, aber wir haben unseren Fokus auch anders gesetzt", meinte Steffen Ecker und war froh, dass es keine Verletzten gab. In den kommenden Oberliga-Duellen braucht der HF-Trainer jeden Mann. Morgen in Nieder-Olm und am Sonntag, 18 Uhr, wenn Tabellenführer TSG Haßloch zum Top-Spiel erwartet wird.

 So sehen die (Pokal-) Sieger aus: Die Mannschaften des SV 64 Zweibrücken und des HSV Püttlingen haben sich zum gemeinsamen Siegerfoto aufgestellt. Fotos: Horst Klos

So sehen die (Pokal-) Sieger aus: Die Mannschaften des SV 64 Zweibrücken und des HSV Püttlingen haben sich zum gemeinsamen Siegerfoto aufgestellt. Fotos: Horst Klos

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HintergrundNach dem Turnier haben die Trainer noch die besten Spieler des Turniers ausgezeichnet. Aleksandra Jelicic vom HSV Püttlingen wurde dabei zur besten Spielerin gewählt, Robin Egelhof vom SV Zweibrücken zum besten Spieler. Linda Beschel (Neunkirchen ) wurde zur besten Torfrau gewählt, Daniel Schlingmann von den HF Illtal zum besten Torhüter. ros

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