Demonstration Friedlicher Protest gegen Corona-Maßnahmen in Trier

Trier · Erneut haben in Trier am Samstag mehrere Hundert Menschen an einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen und an einer Gegendemonstration teilgenommen. Unter den Demonstranten waren auch junge Mütter mit ihren Kindern.

In Trier protestieren mehrere Hundert Menschen gegen Corona-Maßnahmen
Foto: Trierischer Volksfreund/Andreas Sommer

Es waren die gleichen Schilder wie schon vor einer Woche, die am Samstag bei der Corona-Demo auf dem Trierer Viehmarkt zu lesen waren. Doch eines war vielleicht neu. Junge Mütter mit ihren kleinen Kindern waren hier und da unter den rund 300 Teilnehmern auszumachen. Wir konnten mit ihnen darüber sprechen, was sie bewegt und warum sie Angst vor einer möglicherweise kommenden Impfpflicht haben.

Sie sei keine Verschwörungstheoretikerin oder sehe gar demokratische Grundrechte gefährdet, erklärt uns eine junge Mutter, die mit ihren beiden Kindern mitten unter den Demonstrierenden steht. „Meine Kinder sind doch keine Versuchskaninchen“, sagt sie und meint damit ein mögliches medizinisches Risiko, das mit einer Impfpflicht für Kinder ab 5 Jahren einhergehen könnte. „Wir wissen doch gar nicht, was diese Impfstoffe mit unseren Kindern machen und welche Risiken sich daraus in der Zukunft ergeben“.

Dass die Impfdebatte inzwischen sogar Familien spaltet oder den Seelenfrieden vor dem Weihnachtsfest gehörig schief hängen lässt, macht die Schilderung einer anderen Mutter deutlich. „Wenn innerhalb einer Familie Impfgegner und Impfbefürworter aufeinander treffen, dann ist der Weihnachtsfrieden ernsthaft in Gefahr“, sagt sie. Die Impfdebatte findet also längst nicht mehr nur auf der Straße statt.

Insgesamt beteiligten sich nach Polizeiangaben von 11 bis 13 Uhr zeitweise rund 300 Demonstranten an der Versammlung, etwas weniger als noch vor einer Woche. An einer parallel dort stattfindenden Gegendemonstration hätten bis zu 100 Personen teilgenommen, teilte die Polizei mit.

Nach Abschluss der Kundgebungen zieht die Trierer Polizei eine positive Einsatzbilanz. „Das Ausbalancieren des Rechts auf Versammlungsfreiheit sowie die Gewährleistung des Gesundheitsschutzes sind vor dem Hintergrund der aktuellen Dynamik in der pandemischen Lage hochkomplex. Im Ergebnis konnten wir heute feststellen, dass der Protest geordnet ablief und Regeln eingehalten wurden. Die Polizei sieht sich dabei weiterhin als stabilisierender Anker zum Schutz des demokratischen Diskurses und ausdrücklich nicht als Konfliktbeteiligter“, sagte der polizeiliche Einsatzleiter Polizeioberrat Christian Hamm.

Auch die Stadt Trier zieht eine positive Bilanz. „Ich danke der Trierer Polizei für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Trier sowie ihren unermüdlichen Einsatz von der Vorbereitung bis hin zur sicheren Durchführung der Demonstrationen“, bilanziert der Ordnungsdezernent der Stadt Trier, Ralf Britten. 

Zu beiden angemeldeten Kundgebungen hatte es im Vorfeld Kooperationsgespräche zwischen den Verantwortlichen, der Versammlungsbehörde der Stadt Trier sowie der Polizei Trier gegeben. Dabei wurde festgelegt, dass beide Veranstaltungen auf dem Viehmarktplatz unter Auflagen in puncto Gesundheitsschutz stattfinden.

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