Bilder voller Symbolik und Fantasie

St. Wendel/Wadern. Werke von Marianne Aatz aus Wadern werden seit ein paar Tagen im St. Wendeler Stadtmuseum im Mia-Münster-Haus gezeigt. Obwohl in dieser Ausstellung Arbeiten aus 60 Jahren zu sehen sind, präsentiert sie sich nicht als Retrospektive. Neue und ältere Arbeiten ergänzen sich, behaupten sich souverän neben- und miteinander

 Die Künstlerin Marianne Aatz bei der Arbeit: Es entsteht ein Bild, das Vorfahren zeigt. Foto: Willi Hiegel

Die Künstlerin Marianne Aatz bei der Arbeit: Es entsteht ein Bild, das Vorfahren zeigt. Foto: Willi Hiegel

 Marianne Aatz bei der Arbeit an einem ihrer Werke. Foto: Willi Hiegel

Marianne Aatz bei der Arbeit an einem ihrer Werke. Foto: Willi Hiegel

St. Wendel/Wadern. Werke von Marianne Aatz aus Wadern werden seit ein paar Tagen im St. Wendeler Stadtmuseum im Mia-Münster-Haus gezeigt. Obwohl in dieser Ausstellung Arbeiten aus 60 Jahren zu sehen sind, präsentiert sie sich nicht als Retrospektive. Neue und ältere Arbeiten ergänzen sich, behaupten sich souverän neben- und miteinander. Marianne Aatz, geborene Klein, ist erst 17 Jahre, als sie anfängt, an der neu gegründeten Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken Malerei zu studieren. Nach der Grundlehre studiert sie Malerei und Mode in der neu eröffneten Modeklasse. Schnell wird sie in die Meisterklasse Malerei geholt. Hier bleibt sie bis zu ihrem Abschluss 1949 und malt ihre fantasievollen Stadt- und Menschenbilder. Studium in ParisEs mag verwundern, dass ihr damaliger gegenständlicher Malstil von Boris Kleint akzeptiert und sogar gefördert wurde. Doch im Nachkriegsdeutschland hatte die figurative Kunst immer noch einen anerkannten Stellenwert, obwohl man heute oft das Gegenteil annimmt. Nach dem Aufenthalt 1950 in Paris (Studium an der Grande Chaumière) absolviert sie in Sulzbach eine Ausbildung in Glasmalerei. Bis in die 1970er Jahre entwirft sie fast 40 Fenster - in Kirchen, öffentlichen Gebäuden und Privathäusern. Sie entwirft und schweißt die Fenster selbst zusammen. Die 1960er Jahre stehen ganz im Zeichen der Familie. Erst im Laufe der 1970er setzt sie sich wieder verstärkt mit ihrer Kunst auseinander. Es entstehen, gemäß dem damaligen Trend in der bildenden Kunst, Bilder voller Symbolik, wobei ihre von Kleint schon erwähnte Fantasie und ihr Humor eine manchmal skurrile, "traumhafte" Kulisse garantieren. 1979 wird ihr durch ein Stipendium ein Aufenthalt im französischen Séguret in der Provence ermöglicht. Hier schöpft sie Kraft für eine regelrechte Bilderexplosion, die in den 1980er Jahren stattfindet. Es entstehen Landschaften, abstrakte Bilder und Porträts ihrer Kinder und Enkelkinder. Doch dann reißt diese Dynamik plötzlich ab. Marianne Aatz wird krank und kann lange Zeit nicht arbeiten. Erst seit zehn Jahren entstehen wieder neue Bilder. Eindrücke, Erinnerungen, Begegnungen und Ereignisse im Leben der Künstlerin sind für sie Anstöße zu malen. Nach wie vor sind Figuration und Abstraktion gleichwertige Aspekte in ihrer Malerei. Ihre Bilder atmen eine sehr persönliche Atmosphäre, das hat sich seit 60 Jahren nicht geändert.Die Ausstellung dauert bis Sonntag, 8. März. Am Donnerstag, 12. Februar, ist um 17 Uhr ein Werkgespräch mit Marianne Aatz, am Donnerstag, 5. März, eine kostenlose Ausstellungsführung. Der Katalog kostet sechs Euro. redÖffnungszeiten: dienstags, mittwochs und freitags von zehn bis 13 und von 14 bis 16.30 Uhr, donnerstags von zehn bis 13 und von 14 bis 18 Uhr, samstags von 14 bis 16.30 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 18 Uhr, montags geschlossen.

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