Begegnung im Mia-Münster-Haus

St Wendel · In einer Ausstellungsreihe des Museums St. Wendel werden seit Jahren immer mal wieder zwei Künstler zusammen vorgestellt. Diesmal sind es Hugo Boguslawski und Jörg Mathias Munz, deren Werke sich im Mia-Münster-Haus begegnen.

 Hugo Boguslawskis „Tritons Garten“. Foto: Museum

Hugo Boguslawskis „Tritons Garten“. Foto: Museum

Foto: Museum

Die Ausstellung "Hugo Boguslawski und Jörg Mathias Munz - Eine Begegnung" wird am Sonntag um 15 Uhr im Museum St. Wendel eröffnet. Schon seit fast 20 Jahren läuft im Museum St. Wendel eine Ausstellungsreihe, in der jeweils zwei Künstler vorgestellt werden, die in ihrer künstlerischen Arbeit auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben, deren Kunst sich aber doch, zum Beispiel über das Thema, berührt. In der aktuellen Ausstellung "begegnen" sich zwei Maler - Jörg Mathias Munz und Hugo Boguslawski. Obwohl es Gemeinsamkeiten gibt, unterscheiden sie sich grundsätzlich in ihrem Ansatz. Beide Künstler arbeiten nach der Natur, aber ihre Thematik ist verschieden. Für beide gilt, dass sie sich am Rande der Figuration bewegen, aber sie tun dies jeweils auf unterschiedliche Art und Weise. Beide arbeiten mit Pinseln und bevorzugen Ölfarben, nutzen jedoch andere Maltechniken. Anlass genug, die beiden zu einer gemeinsamen Ausstellung nach St. Wendel einzuladen.

Landschaft als Thema

Für Jörg Munz (geboren 1960) ist es zunächst die Bildfläche an sich, die ihn reizt; am Anfang gibt es keinen Plan, wie das Bild endgültig aussehen wird. Die Bilder entstehen während des Arbeitsprozesses: Allmählich erscheint - deutlich erkennbar - "Landschaftliches". Hierbei verweist Munz nicht auf eine bestimmte Landschaft, vielmehr zeigt sich hier der Kern aller Landschaften, die er je gesehen hat. Wichtiger noch ist das Licht, das als reines Gestaltungsmittel eingesetzt wird und in seiner Haptik fast "gegenständlich" wirkt.

Bei der Arbeit von Hugo Boguslawski (geboren 1970) könnte man auf den ersten Blick meinen, dass es sich hier um abstrakte Malerei handelt. Tatsächlich verarbeitet der Maler alltägliche visuelle Erscheinungen, meistens der Natur entnommen: Fallende Blätter, eine Spiegelung im Wasser. Diese einfachen Gegebenheiten kristallisiert er aus dem ursprünglichen Umfeld heraus und bringt sie nach einem genau überlegten Plan auf die Leinwand. Er lässt Farbschicht um Farbschicht eine neue Ordnung entstehen, die einem ornamenthaften Muster gleicht, wenn sie dafür nicht zu unregelmäßig wäre.

Sowohl Munz als auch Boguslawski schlagen eine Brücke: Sie verbinden Figuration mit Materialität und thematisieren die menschliche Wahrnehmung. Erstaunlich ist, dass beide künstlerische Positionen beziehen, die nicht neu sind; ein Verhalten, das noch vor 15 Jahren undenkbar war. Die Bandbreite der aktuellen figurativen Natur-Malerei lehrt uns, dass sich im Laufe der kunstgeschichtlichen Zeit immer wieder ungeahnte Sehweisen ergeben, die althergekommene Positionen, längst ad acta gelegt, neu aufgreifen.

museum-wnd.de

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Auf einen BlickDie Ausstellung wird am Sonntag, 24. November, um 15 Uhr eröffnet und dauert bis einschließlich Sonntag, 12. Januar. Der 64-seitige, zweiteilige Katalog zur Ausstellung ist zum Preis von zehn Euro (Inhaber der Museumsjahreskarte: acht Euro) im Museum erhältlich. Für Kinder gibt es Malworkshops (ab acht Jahre) mit Jörg Munz, jeweils samstags, am 14. Dezember, 21. Dezember und am 11. Januar, von 14 bis 16 Uhr. Teilnahmegebühr, inklusive Material zehn Euro (ermäßigt acht Euro) pro Kind.Am Donnerstag, 12. Dezember, findet ab 17 Uhr ein Werkgespräch mit Hugo Boguslawski und Jörg Mathias Munz statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Führungen sind nach Voranmeldung möglich.Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch und Freitag: 10 bis 16.30 Uhr; Donnerstag: 10 bis 18 Uhr, Samstag: 14 bis 16.30 Uhr; Sonn- und Feiertags: 14 bis 18 Uhr. Während des St. Wendeler Weihnachtsmarktes (vom 7. bis 15. Dezember) ist das Museum zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet (auch am Montag). red

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