Denn es war recht kühl im Schatten der Eligiuskirche, und Künstler Memphis alias Markus Selinger saß in eine dicke Jacke gehüllt, während er bekannte Hits auf seine eigene Weise sang und dabei seine schwarze Gitarre streichelte. Memphis hatte übrigens auch bei der allerersten Dienstagsreihe vor zwei Jahren gespielt - auch damals spielte das Wetter nicht mit. Dennoch blieb dem Sänger die Entwicklung, welche die Dienstagsreihe gemacht hatte, nicht verborgen. "Die Bühne vor der Kirche ist zwar klein, aber die macht sich richtig gut", meint er. Bei seinem ersten Dienstagsauftritt hatte er noch vor einem Schaufenster gespielt und muss sich wie einer der vielen Künstler vorgekommen sein, die in Deutschlands Fußgängerzonen spielen, damit Passanten ihnen ein paar Euro in die Gitarrenkoffer werfen. Vom Publikum war zunächst nicht viel zu sehen. "Ich fange jetzt an", sagte er etwa um zehn nach sechs trotzig und machte sich auf zur Bühne. Da verloren sich nur eine Handvoll Zuschauer auf dem Platz, die meisten davon vor dem Café 8bar, das an diesem Wochenende sein dreijähriges Bestehen feiert. Noch nicht einmal Hund Bela, Maskottchen von Café und Dienstagsreihe, mochte sich zu diesem Zeitpunkt lange draußen aufhalten. Dann aber lockte Memphis doch ein paar Zuschauer an, die ihm zuhören mochten. "Searching for a Heart of Gold", "Easy like Sunday Morning" und "Joker", diese Titel kamen an, dann zeigte Memphis Humor. "There ain' t no Sunshine when I'm here", es scheint wohl keine Sonne, wenn ich hier bin, so sang er den Welthit leicht abgewandelt. Und spätestens als er Pink Floyds "Wish you were here" anstimmte, war dann auch vor seiner Bühne etwas los, einige Gäste machten es sich sogar auf den Liegestühlen bequem. al

Kommenden Dienstag tritt um 18 Uhr Uhr die Gruppe "Fresh from the Barbershop" auf.