Ein Betondeckel für die neue Ufergasse
Saarbrücken. Um frischen Beton bis in den letzten Winkel einer Verschalung einzubauen, gibt es noch keine Alternative zur Muskelkraft. So erlebten Passanten auf der Berliner Promenade am Freitag, wie Betonbauer mit Schaufeln und Stampfern einen Deckel auf die Ufergasse zwischen Promenade und Bahnhofstraße legten
Saarbrücken. Um frischen Beton bis in den letzten Winkel einer Verschalung einzubauen, gibt es noch keine Alternative zur Muskelkraft. So erlebten Passanten auf der Berliner Promenade am Freitag, wie Betonbauer mit Schaufeln und Stampfern einen Deckel auf die Ufergasse zwischen Promenade und Bahnhofstraße legten.
Während die alte Ufergasse von der Bahnhofstraße zur Saar führte und die Promenade unterquerte, ist die neue Ufergasse auf das Niveau der Berliner Promenade angehoben. Die ehemalige untere Ufergasse dient lediglich als Zufahrt zur Tiefgarage des Saarcenters.
Solche Hochbau-Arbeiten werden in ländlichen Regionen immer von vielen Zusehern verfolgt, den geschäftigen Saarbrückern dagegen schien am Freitagmorgen nicht recht bewusst zu sein, dass ein bedeutender erster Abschnitt des Großprojektes "Neue Berliner Promenade" seiner Vollendung zuging. Ab 7 Uhr brachten Spezialfahrzeuge 130 Kubikmeter Beton, der zu einem 350 Quadratmeter großen Deckel zu formen war. An den Rändern 30, in der Mitte 50 Zentimeter dick. Zur Festigkeit des Deckels wurde eine dreilagige Bewehrung aus Stahl eingebaut, insgesamt 20 Tonnen schwer.
Zwar wird das Bauwerk künftig Fußgängerzone sein. Es muss aber auch zur Not von 40 Tonnen schweren Lastwagen (Feuerwehr) befahrbar sein.
Das macht den Unterschied zur jetzigen Berliner Promenade aus, die als nicht belastbar gilt. So mussten die Betonmischer ihre Fracht durch die Bahnhofstraße an die Baustelle liefern, was wegen des Fußgängerverkehrs und der engen Zufahrt durch einen Torbogen Geschick und Rücksicht verlangte. Generell ist so ein Bau in einer Großstadt für die betroffenen Mitarbeiter ziemlich fordernd. So sind an dieser Baustelle die Interessen von weit über hundert Bewohnern und Gewerbetreibenden zu berücksichtigen. "Wir bemühen uns immer um ein störungsfreies Arbeiten, damit jeder zu jeder Zeit dorthin gelangt, wo er hin will", sagte Baufirmenchef Giuseppe Marullo.
Die aus Sizilien stammende Familie ist stolz, dass ihr in Wehrden ansässiges Unternehmen diesen repräsentativen Auftrag bekam. Im September hatten die Arbeiten begonnen.
Polier Andreas Heinecke und seine acht Mitarbeiter hatten am Freitag kaum eine freie Minute, denn solch eine fugenlose Deckelung muss in einem Zug über die Bühne gehen.
Würde ein Teil des Betons trocknen und der Rest erst später eingebaut, würde die Statik nicht mehr stimmen, das Bauwerk wäre ruiniert im wahren Wortsinn.