Auch eine Wunderheilung half nicht

Holz. Viel hat nicht gefehlt, und dann hätten die ProWin-Volleys des TV Holz dem SSC Freisen die erste Saison-Niederlage in der Volleyball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland beigebracht. Doch am Ende führten Nachlässigkeiten und dumme Fehler dazu, dass Holz das Spiel letztlich knapp mit 2:3 (25:19, 20:25, 25:17, 22:25, 9:15) verlor

 Zusammenhalt: Die Holzer Spielerinnen zeigten sich ganz klar formverbessert, verloren aber dennoch. Foto: Rolf Ruppenthal

Zusammenhalt: Die Holzer Spielerinnen zeigten sich ganz klar formverbessert, verloren aber dennoch. Foto: Rolf Ruppenthal

Holz. Viel hat nicht gefehlt, und dann hätten die ProWin-Volleys des TV Holz dem SSC Freisen die erste Saison-Niederlage in der Volleyball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland beigebracht. Doch am Ende führten Nachlässigkeiten und dumme Fehler dazu, dass Holz das Spiel letztlich knapp mit 2:3 (25:19, 20:25, 25:17, 22:25, 9:15) verlor.Knapp 60 Zuschauer sahen in der Holzer Glück-Auf-Halle ein Spiel auf sehr hohem Niveau. Und sie erlebten eine "Wunderheilung" mit: Die Holzer Spielerin Michelle Grandinetti, die nach einem Fußbruch und einem anschließenden Bänderriss ein halbes Jahr gefehlt hatte, spielte alle fünf Sätze durch. Wie kam das? "Die Schmerzen waren einfach weg, ich hab's versucht", sagte Grandinetti hinterher, gab aber zu, dass noch einige Prozent fehlen, bis sie wieder ihre Top-Form erreicht hat.

Doch alleine schon ihr Mitwirken half: Der zuletzt so schwache TV Holz spielte mit viel mehr Selbstbewusstsein und auch mit viel mehr Klasse als in den letzten Spielen, wo es Niederlagen gegen die abstiegsgefährdeten Teams des TBS Saarbrücken II und des TV Saarwellingen gegeben hatte. "Man hat gesehen, was Michi für unser Spiel bedeutet", sagte Trainer Bernd Zewe. Das Spiel begeisterte die Fans beider Lager durch teilweise minutenlange Ballwechsel. "So etwas geht nur, wenn zwei gleichwertige Mannschaften und vor allem gleichwertige Spielerinnen auf dem Feld stehen", lobte Freisens Trainerin Brigitte Schumacher.

Im ersten und im dritten Satz beherrschte Holz den SSC Freisen ganz klar und gewann beide Sätze relativ deutlich. Knackpunkt war dann aber der vierte Satz: Holz hatte wie entfesselt losgelegt, führte mit 7:1 und schien auf der Siegerstraße zu sein. "Wir haben auf den Spielstand geschaut und zu lächeln angefangen, das war nicht gut", kritisierte die Holzer Co-Trainerin Doris Wandel. Gleichzeitig fand Brigitte Schumacher in einer Auszeit die richtigen Worte für ihre taumelnde Truppe: "Ich habe meine Spielerinnen gefragt, ob sie schon Meister wären und jetzt aufhören wollen, Volleyball zu spielen. Ich habe ihnen gesagt, dass das erst das erste Spiel der Rückrunde ist und sie den Leuten noch etwas zu zeigen haben."

Diese Worte halfen. Freisen holte Punkt um Punkt auf, ging beim Stande von 12:11 erstmals im vierten Satz in Führung und gewann den Satz schließlich mit 25:22. Im Tiebreak begann Holz gut, führte mit 4:2. Doch dann produzierten die Gastgeberinnen viele Fehler bei den Angaben und verloren den Faden. Am Ende hieß es 9:15 aus Holzer Sicht. "Wir haben heute den besseren Volleyball gespielt. Aber zum Volleyball gehören auch Angabe und Annahme. Und da kam nichts mehr im Tiebreak", kritisierte Zewe. Und Doris Wandel rechnete vor: "Wenn man im Tiebreak fünf Annahmefehler macht und fünf Angaben verschlägt, sind das zehn direkte Punkte für den Gegner. Damit kann man kein Spiel gewinnen." dg

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