Alte Musik, ganz "flott"

Saarbrücken. Das 17. und 18. Jahrhundert war musikalisch die Zeit, in der Komponisten ihre Ideen nach strengen strukturellen Regeln ordneten. Einen kleinen kammermusikalischen Einblick in diese hohe Satzkunst konnte man am Sonntag im Konzertsaal der Musikhochschule Saar gewinnen, wo "Sonaten und Canzonen des Barocks" erklangen

Saarbrücken. Das 17. und 18. Jahrhundert war musikalisch die Zeit, in der Komponisten ihre Ideen nach strengen strukturellen Regeln ordneten. Einen kleinen kammermusikalischen Einblick in diese hohe Satzkunst konnte man am Sonntag im Konzertsaal der Musikhochschule Saar gewinnen, wo "Sonaten und Canzonen des Barocks" erklangen. Die Matinee fand im Rahmen der Tage Alter Musik im Saarland (Tamis) statt. Instrumentalstudenten der Klassen Mechthild Blaumer (Streicher), Lutz Gillmann (Tasteninstrumente) und Bernhard Stilz (Blockflöte) zeigten, wie weit sie in ihrem Studium schon gekommen sind und was sie an Interpretationspotenzial bereits zu bieten haben. Bei den meisten Stücken begleitete Gillmann am Cembalo. Es wurde ein Konzert von hohem Unterhaltungswert. Witzige, technisch ungemein schwierige und klangfarbenschillernde Kompositionen wechselten einander ab. Mal führte die Violine das Wort (auch solo), mal die Blockflöte. Dann wieder hielten Oboe und Fagott ein Zwiegespräch oder die Streichquartett-Formation war am Zug. Tänzerisch beschwingte, fast "flott" zu kennzeichnende Melodien schmeichelten dem Ohr. Purcell, Frescobaldi, Corelli, Vivaldi, Zelenka: Kaum ein großer Komponistenname der Barockzeit fehlte. Technische Gelenkigkeit, Sauberkeit in der Durchführung und Selbstständigkeit im Ausdruck zeichneten das Spiel der studentrischen Musiker aus. Der fröhliche Abschluss der Matinee mit Händels quirligem 5. Orgelkonzert ließ die Stimmung im vollbesetzten Auditorium noch einmal hochkochen. pesDie nächsten Konzerte im Rahmen von Tamis: Freitag, 12. Februar, 20 Uhr, Deutschherrnkapelle Alt-Saarbrücken: "For several friends", Consortmusik aus dem alten England. Sonntag, 14. Februar, 17 Uhr, Deutschherrnkapelle: Henry Purcell: "Mittsommer. Nachts. Traum" - in einer "Pocket version" für Papiertheater.

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