ADAC will gegen "Abzocke" der Kommunen vorgehen

Saarbrücken. Der Automobilclub ADAC will sich gegen "Abzocke" durch mehr Geschwindigkeitskontrollen und höheren Parkgebühren in saarländischen Kommunen wehren. Geldbeschaffung zur Sanierung maroder Städte- und Gemeindehaushalte werde abgelehnt, betonte der ADAC Saar gestern auf seiner Jahres-Pressekonferenz in Saarbrücken

Saarbrücken. Der Automobilclub ADAC will sich gegen "Abzocke" durch mehr Geschwindigkeitskontrollen und höheren Parkgebühren in saarländischen Kommunen wehren. Geldbeschaffung zur Sanierung maroder Städte- und Gemeindehaushalte werde abgelehnt, betonte der ADAC Saar gestern auf seiner Jahres-Pressekonferenz in Saarbrücken. ADAC-Präsident Paul Niemczyk berichtete zudem über einen neuen Rekordstand von ADAC-Mitgliedern und Pannen-Hilfseinsätzen. Finanzreferent Werner Hoffmann sagte, der ADAC Saar habe trotz Wirtschaftskrise im Vorjahr 80 000 Euro Überschuss erzielt, davon gingen 60 000 Euro in die Rücklage. Der ADAC-Vorstand erklärte, er werde bei der Mitgliederversammlung am 16. Juni die Delegierten dazu auffordern, gegen Bestrebungen von Kommunen vorzugehen, mehr Geschwindigkeitsmessgeräte anzuschaffen und mehr Geld fürs Parken zu verlangen. "Verkehrsüberwachung ist wichtig, aber Autofahren darf nicht ständig verteuert werden", so ADAC-Verkehrsleiter Klaus Hardt. Hardt, ADAC-Präsident Niemczyk sowie Sportleiter Karl-Heinz Finkler wurden einstimmig für vier Jahre wiedergewählt. Andere Positionen standen nicht zur Wiederwahl an.Die Zahl der ADAC-Mitglieder im Saarland hat sich 2009 um knapp 6100 auf 226 102 erhöht - Top-Zuwachsquote im Bundesvergleich. Die "Gelben Engel" fuhren 49 478 Pannenhilfseinsätze im Land und waren in 84 Prozent aller Fälle erfolgreich. "Das zeigt die gute Arbeit, die wir leisten", sagte Niemczyk. Für die Zukunft kündigte er verbilligte Christophorus-Mitgliedschaften für Senioren über 60 an, die nicht mehr fahren, aber im ADAC bleiben wollen. "Stationäre Pannenhilfen" mit eigenen ADAC-Werkstätten soll es im Saarland laut Niemczyk erst geben, wenn sich Pilotprojekte in Erfurt, Detmold, München und Berlin bewähren.

ADAC-Touristik-Vorstand Edgar Neusius sagte, seine Abteilung habe im Saarland mehr als 150 000 Menschen direkt erreicht und 40 000 Toursets vergeben. Am 15. April starte wieder der ADAC-Heimatwettbewerb "Entlang touristischer Straßen" mit zwölf Zielen in der Großregion. ADAC-Sportleiter Karl-Heinz Finkler nannte als Höhepunkte der vielen motorsportlichen Aktivitäten die DTM am 8. August am Nürburgring sowie den Supermoto-WM-Lauf vom 9. bis 11. Juli in St. Wendel. ulo

"Verkehrsüber-

wachung ist wichtig, aber Autofahren darf nicht ständig verteuert werden."

ADAC-Verkehrsleiter Klaus Hardt

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