70 Musiker aus drei Ländern

Orscholz. Bei der Fußball EM triumphierte Russland über Tschechien, beim internationalen Bläsertreffen der Kreismusikschule in Orscholz lag die tschechische Delegation aus Zamberk zumindest zahlenmäßig vorne

Orscholz. Bei der Fußball EM triumphierte Russland über Tschechien, beim internationalen Bläsertreffen der Kreismusikschule in Orscholz lag die tschechische Delegation aus Zamberk zumindest zahlenmäßig vorne. Der Austausch junger Musiker aus verschiedenen Ländern und das gemeinsame Konzerterlebnis stehen seit Jahren im Vordergrund der internationalen Treffen, die ein Wochenende lang unter dem Titel "Musik als SprachE der europäischen Jugend" laufen.

Drei Tage Anreise

Die russische Delegation mit drei Trompetern nahm drei Tage Anreise auf sich, die Delegation aus Tschechien überbrückte 1000 Kilometer. Aber das machen sie zum wiederholten Male gerne, da sind sich die Leiter der Schulen einig: "Es ist enorm wichtig, dass sich die jungen Leute austauschen, die Möglichkeit haben, in anderen Ländern aufzutreten und mit anderen Jugendlichen zu musizieren. Deshalb pflegen wir seit Jahren sehr lebendige Partnerschaften mit den Musikschulen unter anderem in Tschechien und Russland", erklärt stellvertretend der Leiter der Kreismusikschule Dieter Boden.

Spaß hatten die Musiker nicht nur im Austausch, sondern ebenso auf der Bühne. Das große Konzert am Samstagabend war trotz Schwenkerwetter und dem ersten Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei der EM gut besucht.

Den ersten Teil gestaltete das rund 50 Mann starke Blasorchester der Kunstschule Zamberk/Tschechien unter der Leitung von Ladislav Tyrner. Sie präsentierten einen Mix aus slavischem Tanz, einer Polka und Melodien von Abba, Evita und aus den Indiana-Jones-Filmen. Die Leiterin der Kunstschule Hana Chvatilowa betonte: "Für unsere Schüler ist solch ein Wochenende sehr wichtig. Wir haben viele junge Leute dabei, die zum ersten Mal im Ausland sind und dort ein Konzert spielen. Das ist ein sehr wichtiger Moment in ihrem künstlerischen Leben." Weil das so wichtig ist, hat Hana Chvatilowa die Teilnehmer des Internationalen Akkordeontreffens, das sonst in Weiskirchen stattfindet, für den Herbst nach Zamberk eingeladen.

Den zweiten Teil des Konzerts eröffneten die russischen Gäste, Trompetenlehrer Oleg Kirdijanov, sein Sohn Ilia sowie Ljan Artém. Begleitet wurden die drei von einem Klavierschüler der Kreismusikschule in Merzig, Simon Moritz. Als Vertreter des Oberbürgermeisters war Vitaly Emelianov mit nach Orscholz gereist. Die Partnerschule im russischen Marx nahm mit den drei Trompetern erstmals am Internationalen Bläsertreffen teil

Es habe sich auch mit der russischen Schule eine sehr schöne Zusammenarbeit entwickelt, die beide Seiten gerne weiterführen, betonte Dieter Boden. Den Abschluss des Konzerts gestaltete der Musikverein 1883 Orscholz unter der Leitung von Marc Bilz.

Am Sonntagvormittag fanden sich rund 70 der Musiker aus Tschechien, Russland und Deutschland zu einem Projektorchester zusammen. Der tschechische Dirigent Ladislav Tyrner leitete die öffentliche Probe, die so gut lief, dass viele Besucher und Wanderer am Cloef-Atrium stehen blieben, sogar mitklatschten und tanzten.

Viele Zuhörer

Das Konzert des Orchesters am frühen Nachmittag hatte dann durch die ankommenden Teilnehmer des Wandermarathons noch deutlich mehr Zuhörer. Im Anschluss spielte das Gemeinschaftsjugendorchester Mettlach, Orscholz, Weiten, Kirf. Die Big Band der Partnerschule aus dem luxemburgischen Echternach übernahm mit einem Jazz-Konzert den Abschluss des Wochenendes.

Normalerweise findet das Bläsertreffen immer in Mettlach statt. Diesmal war dies wegen einer großen Baustelle im Ort nicht möglich. Bürgermeister Carsten Wiemann kam aber ebenso gerne zum Konzert nach Orscholz und brachte die positive Entwicklung des Austausches auf den Punkt: "Diese Veranstaltung zeigt deutlich, welch hohe Resonanz die länderübergreifenden Partnerschaften inzwischen haben. Das Wochenende hier ist der beste Beweis."

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