Zahn der Zeit und Folgen von Pfusch am Bau

Saarbrücken · Zwei bekannte Saarbrücker Bauwerke sind vom Verfall bedroht. Der Schwarzenbergturm ist gesperrt, weil Besuchern dort Betonbrocken auf den Kopf fallen könnten. Beim Saarkran wurde falsches Holz verbaut, und er ist deswegen jetzt völlig marode.

 Umringt beim Saar-Spektakel: der Saarkran. ArchivFoto: Maurer

Umringt beim Saar-Spektakel: der Saarkran. ArchivFoto: Maurer

Saarbrücken. Für zwei prägende Gebäude der Stadt sieht es nicht gut aus. Der Schwarzenbergturm und der Saarkranen sind vom Verfall bedroht. Das war Thema der letzten Sitzung des Bezirksrats Mitte. Dort informierte Hans-Dieter Stroh, ein Mitarbeiter des städtischen Gebäude-Managementbetriebes (GMS), über den Zustand der beiden Gebäude.Der Schwarzenbergturm ist derzeit gesperrt. Er wurde 1984 zuletzt saniert, wie Stroh berichtete: "Also vor knapp 30 Jahren". Dem Beton sieht man das an, wie Stroh mit etlichen Fotos dokumentierte. An Brüstungen und Ecken platzt er ab. Zum Teil fallen richtig dicke Brocken von oben runter. Und die sind auch der Grund für die Sperrung des Turms. Die Brocken könnten Turmbesucher ernsthaft verletzen. Also ist der Turm, der als eines der Saarbrücker Wahrzeichen gilt, derzeit nur von außen zu bestaunen - oder besser gesagt: zu bedauern.

Eher noch schlimmer ist es um den Saarkran an der Wilhelm-Heinrich-Brücke bestellt. Der war schon einmal um die Jahrtausendwende in einem bedenklichen Zustand und hat bereits eine Reparatur hinter sich. Der Kran bietet am ersten Augustwochenende noch einmal die Kulisse für das Saar-Spektakel. Aber was danach mit ihm geschehen wird, das steht in den Sternen. Stroh dazu: "Bei der jüngsten Sanierung wurden anstatt der vorgesehenen Hölzer Weichhölzer verbaut." Deren Lebensdauer neige sich jetzt ihrem Ende zu, der Saarkran brauche also dringend eine weitere Frischholzkur.

Ob er die jedoch bekommen wird? Herbert Meyer, der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bezirksrat, fragte bereits ketzerisch: "Hat die Verwaltung möglicherweise schon einmal daran gedacht, den Saarkran abzureißen?" Stroh bestätigte dies nicht, spielte aber auf das Projekt "Stadtmitte am Fluss" an und sagte vieldeutig: "In diesem Bereich ist ja in der kommenden Zeit ein Großprojekt vorgesehen, vielleicht erledigt sich das Problem dabei ja von selbst."

Positive Neuigkeiten konnte der GMS-Mitarbeiter bei der Bezirksratssitzung lediglich zum Schwarzenbergbad, auch "Totobad" genannt, mitteilen. Das soll demnächst mit einer Einstiegshilfe am Mehrzweckbecken ausgestattet werden.

 Umringt beim Saar-Spektakel: der Saarkran. ArchivFoto: Maurer

Umringt beim Saar-Spektakel: der Saarkran. ArchivFoto: Maurer

Die Kosten von über 7000 Euro übernimmt zum Großteil der Förderverein des Bades, der Bezirksrat hat bei seiner jüngsten Sitzung zugestimmt, dass er 2700 Euro zuschießen wird. Stroh: "Anfang Juli geht es mit dem Einbau los."

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