SWR-Sommfestival unter anderem mit Semino Rossi und Laith-Al Deen in Zweibrücken Festival im Rosengarten war ein echter Hit

Zweibrücken · Drei Tage lang erfüllten Schlager- und Pop-Stars im Zweibrücker Rosengarten die Sehnsucht des Publikums nach gemeinsamen Live-Erlebnissen.

 Nicht nur wie hier bei Semino Rossi hielt es das Publikum bisweilen nicht auf den Stühlen.

Nicht nur wie hier bei Semino Rossi hielt es das Publikum bisweilen nicht auf den Stühlen.

Foto: Norbert Schwarz

Künstler voller Tatendrang, der Zweibrücker Rosengarten als atemberaubende Kulisse und Zuschauer, die gleich den Künstlern nach dem Live-Erlebnis förmlich lechzten. Das alles gab es von Freitagabend bis Sonntag beim – im letzten Jahr wegen Corona verschobenen – SWR-Sommerfestival im Zweibrücker Rosengarten. Aus allen Landesteilen und auch angrenzenden Regionen, etwa Baden, strömten die Besucher herbei, freuten sich auf großartige Unterhaltung in herrlicher Umgebung und nahmen die Gesangskünste der Schlagerstars wie Popkünstler mit weit offenen Herzen auf.

Der Unterhaltungsbogen hätte breitgefächerter und unterhaltsamer kaum sein können, reichte vom deutschen Schlager, der insbesondere auf SWR 4 seine tönende Heimat hat, bis hin hin zum Popsänger Laith Al-Deen, der zusammen mit seiner Band den großartigen zweiten Tag des Festivals im noch immer blühenden Rosengarten beschloss. Popkünstler (Axel) Bosse und seiner Band blieb es schließlich vorbehalten, am Sonntagabend (Bericht folgt) als Künstler der jüngeren Generation zusammen mit SWR 3 das Sommerfestival 2021 zu beenden.

 Semino Rossi gewann die Herzen des Publikums wie im Flug.

Semino Rossi gewann die Herzen des Publikums wie im Flug.

Foto: Norbert Schwarz

Zum Auftakt am Freitagaben pilgerten rund 1000 Konzertbesucher ins Rosengrün der Stadt der Rosen und Rosse. Mit ihnen war die coronabedingt limitierte Besucherzahl komplett ausgereizt. Am Samstag dann, als die musikalischen Perfektionisten von „Jukebox Heroes“, stimmungsvoll und überzeugend rhythmisch mit bekannten Klängen aus den 70er und späteren Jahren den nachfolgenden Auftritt von Laith Al-Deen und seinen Musikern überzeugend vorbereiteten, waren im rückwärtigen Stuhlbereich nicht alle Plätze besetzt – was seine Hintergründe hatte. Die ansteigenden Inzidenzzahlen bei Corona führte zwangsweise zu einem Vorverkaufstopp im Vorfeld. Allein eine Ausnahmegenehmigung konnte Schlimmeres verhindern.

Furios war bereits der Auftakt des Festivals, denn das Geschwister-Duo Anita und Alexandra Hofmann eroberte sich die Herzen aller im Fluge. Vielversprechend die Auskopplungen aus „Süden der Nacht“, mit denen das Duo im Rosengarten zu überzeugen wusste. Der aus „Mannem“ stammende Nachwuchskünstler Julian David feierte nach eigenen Angaben Bühnenpremiere der ganz besonderen Art, denn erstmals bei einem Open-Air stand er mit Bruder Marco auf der Bühne. Anna Lena Dörr als Moderatorin des Abends entlockte ihnen wie den übrigen Künstlern, wie die Pandemiezeiten überbrückt wurden, welche Vorfreude zum Schlagerfestival im Zweibrücker Rosengarten bestand und welche Aufgaben in naher Zukunft angegangen werden.

 Laith Al-Deen (rechts) war Stargast beim zweiten Festivaltag im Rosengarten.

Laith Al-Deen (rechts) war Stargast beim zweiten Festivaltag im Rosengarten.

Foto: Norbert Schwarz

Kerstin Ott ist aus Berlin, Songschreiberin und Gitarristin, fokussiert mit Stimme, beweist bei ihren Gesangsbeiträgen großartige Ausdrucksstärke. Sie reißt die Konzertbesucher mit, bei vielen bleibt es nicht allein beim Wiegeschritt oder den Wechselschritten von einem auf den anderen Fuß. Nein, sie haben Freuden an der Musik, beste Laune beim Eröffnungsabend, tanzen im idyllischen, mitunter auch gleißenden Scheinwerferlicht oder den Hunderten kleiner und größerer Lichtquellen, welche der SWR mit einem riesengroßen Equipment auf unzähligen Sattelschlepper und Containern nach Zweibrücken gebracht hat. Der musikalisch Beitrag Ottes kommt glänzend an, stimmungsvoll besonders „Nachts sind alle Katzen grau“ oder „Ich muss Dir was sagen“. Und natürlich darf bei alledem nicht jenes Lied fehlen, mit dem einmal die Karriere als ausdrucksstarke Sängerin begonnen hat: „Die immer lacht“.

 Premiere für Marco David (rechts): Erstmals stand er zusammen mit seinem Bruder Julian auf einer Open-Air-Bühne. Von Lampenfieber keine Spur. 

Premiere für Marco David (rechts): Erstmals stand er zusammen mit seinem Bruder Julian auf einer Open-Air-Bühne. Von Lampenfieber keine Spur. 

Foto: Norbert Schwarz

Die Stimmung hätte für den „Gran Señor“ des deutschsprachigen Schlagers, Semino Rossi, bei seinem Auftritt mit dem der furiose Eröffnungstag des Festivals endete, besser nicht sein können. Seine Fangemeinde ist riesengroß. Frauen im gesetzten Alter recken Schals mit dem Konterfei des Künstlers in den Abendhimmel, sind entzückt und feiern den Sänger, der mit seiner ausdrucksstarke Stimme glänzt. Die kleinen Lichter der Handys werden zu winkenden Grußboten für den Künstler, der sich mit bekannten Melodien wie „Hola, Hola – Hast Du heute Abend Zeit für mich“ oder „Mein Herz schlägt Schlager“ natürlich nicht fehlen dürfen. Natürlich findet die SWR-Bildregie dazu passend die kleine Frauen-Fangemeinde, die mit passenden Pullis dazu dem Sänger ihre Zuneigung demonstriert.

 Beste Stimmung vor der großen Bühne im Zweibrücker Rosengarten.

Beste Stimmung vor der großen Bühne im Zweibrücker Rosengarten.

Foto: Norbert Schwarz

Star des zweiten Festivalabends am Samstag: Laith Al-Deen. Das Publikum auch hier begeistert, der Künstler bestens positioniert. Das Bekenntnis über die Freude, endlich wieder einmal vor Publikum auftreten zu dürfen, ehrlich und in den gesungen Liedern nachfühlbar. Bei „Bilder von Dir“ hält es keinen auf dem Sitzplatz und bei „Du bist es wert“ küssen sich manche, denen anzusehen ist, dass der Tag des ersten Verliebens doch schon längere Zeit zurückliegen muss.

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