Familientag bei Terex „Wir sind klar auf dem Weg“

Zweibrücken · Gute Nachricht beim Familientag: Terex-Präsident Steve Filipov sieht in Zweibrücken noch großes Potential.

 Graffiti-Künstler oder solche die es werden wollen konnten sich beim Familientag mit einem Spraystoß aus der Farbdose an einer Hallenwand verewigen.

Graffiti-Künstler oder solche die es werden wollen konnten sich beim Familientag mit einem Spraystoß aus der Farbdose an einer Hallenwand verewigen.

Foto: Volker Baumann

„No pain no gain“, übersetzt „kein Schmerz kein Gewinn“, das sind schon berühmte Worte des einstigen Bodybuilding-Weltmeisters und Ex-Gouverneurs von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger. Am Montag drückte damit auch Terex-Präsident Steve Filipov das derzeitige Engagement im Unternehmen aus. Im Werk auf dem Wallerscheid war, anlässlich dessen 25-jährigen Bestehens, die ganze Terex-Familie, sprich Mitarbeiter und Familienmitglieder, zur großen Familienfeier eingeladen.

 Frank Schättle, Thomas Schramm, Steve Filipov und Thomas Kalsch (von links) vor dem neuen Terex-Prototypen AC 45 City.

Frank Schättle, Thomas Schramm, Steve Filipov und Thomas Kalsch (von links) vor dem neuen Terex-Prototypen AC 45 City.

Foto: Volker Baumann

Auf etwa 3000 Besucher hatte man sich eingestellt und schnell war klar, dass das keine falsche Prognose war. Alle Parkplätze proppenvoll und das Produktions- und Testgelände mit Besichtigungen, Vorführungen, Spiel, Spaß und Gastronomie von Schaulustigen eingenommen. Riesige Kräne, sonst nur von Weitem sichtbar, einmal hautnah erleben und auch noch bedienen dürfen, das gibt’s nur selten auf dem Wallerscheid. Vor 25 Jahren habe man sich noch gefragt: „Wieviel Wallerscheid können wir uns leisten?“, erläutert Personalchef Frank Schättle bei einem Pressegespräch, zusammen mit Steve Filipov, Thomas Schramm (Geschäftsführer Terex Cranes Deutschland) und Betriebsrat Thomas Kalsch in der Auslieferungshalle. „Wir waren uns damals noch nicht im Klaren, ob es auch mit kleineren Geräten funktionieren könnte“, so der Rückblick auf die zunächst bestehende Ungewissheit. Kurz danach sei es zu einem Boom aus einem Gazprom-Auftrag gekommen, bei dem etwa 100 Kräne geordert wurden und die Entscheidung zur Investition und Bau des Werks auf dem Wallerscheid auslösten. Zurzeit seien die Auftragsbücher voll und man befinde sich auf historisch hohem Niveau, ausgelastet bis weit in das nächste Jahr. Der Präsident und die Manager sind sich einig, dass dies in erster Linie neuen Produkten, neuer Technik (beispielsweise 3D-Druck), aber auch der am Markt anerkannten hohen Qualität der Produkte zu verdanken ist. „Wir sind klar auf dem Weg“, stellt Steve Filipov fast untertrieben die diesjährige 50-prozentige Ertragssteigerung dar. „Wir investieren derzeit in Verbesserungen, Übungsprogrammen und schauen nach Alternativen“, erläutert der Präsident, auch mit Blick auf eine mögliche Investition in ein neues Testgelände. Er selbst wolle regelmäßig in Zweibrücken, dem größten Standort aus dem Bereich Terex-Cranes, vor Ort sein und sich mit einbringen. „Ich kenne das Geschäft und das erfolgreiche Team. Wir investieren hier sehr gut, müssen aber kleine Schritte beim Aufstocken machen, da 66 Prozent Auftragssteigerung, die im Raume stehen, derzeit in der Produktion nicht realisiert werden können“, schaut er in die Zukunft. Aktuell werden in Zweibrücken von 1600 Mitarbeitern jährlich etwa 400 Kräne produziert. Die Höchstzahl lag schon bei 750 pro Jahr. So haben innerhalb der letzten 25 Jahre etwa 10 000 Kräne das Zweibrücker Werk verlassen. Mit der veränderten Auftragslage habe sich auch die Personalsituation – vor Kurzem kursierten noch Entlassungsängste – gedreht und man stelle Personal ein, allein etwa 100 Personen in den letzten acht Wochen. Wo bekommt man das Personal her? Frank Schättle: „Nach Anzeigen in den Medien wurden wir von Bewerbern förmlich überrannt und es waren letztendlich mehr als wir wollten. Wir sind halt ein attraktiver Arbeitgeber“. Bis zu zehn Millionen Euro sollen in die neue Organisation investiert werden. Zu der Umorganisation gehöre auch der Verkauf des alten Verwaltungsgebäudes in der Dinglerstraße. Eine ausgedehnte Produktpalette, besonders auf Kräne unter 100 Tonnen, die 40 Prozent des Weltmarktes ausmachten, mache sich in der Zukunft bezahlt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort