Vorschlag: Rennwiese bebauen und See anlegen

Zweibrücken · Ein Jahr haben sich Studierende der drei Standorte der Fachhochschule Kaiserslautern mit Zweibrücken beschäftigt. Damit wollen die Professoren eine Diskussion anstoßen. Rolo Fütterer sogar mit „ruchlosen“ Ideen.

"Wenn man in der Stadt lebt und sie verwaltet, dann wird man leicht betriebsblind", meinte Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD). Deshalb begrüße er die Denkanstöße durch das Forschungsprojekt "Zweibrücken 2050" der Fachhochschule. "Damit wollen wir einen Diskussionsprozess auslösen", sagte der Projektleiter, Professor Michael Jacob, gestern Abend bei der Vorstellung des Projekts im Zweibrücker Ratssaal.

Um die Diskussion anzuregen, kamen auch "ruchlose Vorschläge", wie Professor Rolo Fütterer sagte. So legte er bei der Präsentation des Teilprojekts Stadtplanung auch einen Plan mit einem bebauten Landgestüt vor. "Wir könnten auch die Rennwiese bebauen. Oder dort einen See anlegen. Wohnen am Wasser hat was!" Die elf anwesenden Stadträte nahmen den Vorschlag stirnrunzelnd hin. Insgesamt sollte Zweibrücken die Ressourcen wie Wasser und Grün besser nutzen, damit mehr Menschen in die Stadt ziehen, empfahl Fütterer. Es gebe keine klare Verkehrsführung und der Stadt fehle "die Vitalität", um junge Menschen anzulocken. Das ist auch ein Ergebnis einer Umfrage bei 220 Studenten.

Jacob hat bei seinem Teilprojekt Betriebswirtschaft bei der Ist-Analyse bei den über 30-Jährigen eine größere Zufriedenheit festgestellt. Die bauliche Infrastruktur sei mittelgut, die soziale Infrastruktur vergleichsweise gut. Wobei Bahn, Flughafen und Internet ausgebaut werden müssten. Betriebswirt Jacob befasste sich auch mit dem Wohnen in alten Ortskernen. Hier sollten die "schwer zu imitierenden Alleinstellungsmerkmale Rosen, Rosse und Ruhe" betont werden. Die Umfrage habe ergeben, dass die Zweibrücker zum einen den Zusammenschluss mit der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land wünschen (67 Prozent) und eine Anbindung an Homburg (70 Prozent). Eine Anbindung an Pirmasens wollten nur 24 Prozent.

Jacob und Fütterer befasten sich auch mit dem Outlet. Zweibrücken sollte als "Outlet-City" gestaltet werden. Jacob schlug mehrere vernetzte Center mit Schwerpunkten vor. Fütterer regte an, sich mit den Betreibern der Style-Outlets-Läden zusammenzusetzen, damit diese ihre aktuelle Kollektionen in der Stadt in "Show-Rooms" anbieten. Die Vorjahresware soll weiter im Outlet verkauft werden und Kunden anlocken. Nach der Umfrage Jacobs würde ein Shoppingangebot 21 Prozent, Gastronomieangebote 50 Prozent in die Stadt locken.

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