Auf dem richtigen Weg

Zweibrücken · In Bonn wurde jüngst auf einem Gipfel über Inklusion diskutiert. Der Merkur wollte von der Stadt wissen: Welche Bemühungen unternimmt sie in der Frage des gemeinsamen Lernens behinderter und nicht behinderter Kinder?

Es ist ein abstraktes, sperriges Wort, das seine Bedeutung für die Gesellschaft nicht erkennen lässt: Inklusion. Gemeint ist damit ein gemeinsamer Unterricht behinderter und nicht behinderter Kinder. Ein Inklusionsgipfel dieser Tage in Bonn beschäftigte sich damit, dabei wurde auch Kritik geübt, dass Bund und Länder mehr Bemühungen an den Tag legen könnten, einen solch gemeinsamen Unterricht zu ermöglichen. Wie ist der Stand in Zweibrücken? "Ich finde, dass wir in Sachen Inklusion gar nicht so schlecht dastehen", erklärt Heinz Braun, Pressesprecher der Stadt im Gespräch mit dem Merkur. "Unser Ziel ist es, alle Schulen in der Stadt barrierefrei zu gestalten, wir haben diesbezüglich schon einige Anstrengungen unternommen. In der Berufsschule und der Thomas-Mann-Schule etwa haben wir Aufzüge einbauen lassen", so Braun. Der Umbau könne nur schrittweise erfolgen, die Rosenstadt sei "finanzschwach". Der Bund habe vor fünf Jahren die UN-Behindertenrechtskonvention unterschrieben, deren Umsetzung, die mit enormen Investitionen verbunden sei, aber den Kommunen aufgebürdet. Klaus Weber, Rektor der Mauritiusschule in Wattweiler, einer privaten Förderschule, erkennt die Bemühungen an: "Ich habe schon den Eindruck, dass die Stadt sich bemüht, Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft zu integrieren." "An unserer Schule lernen derzeit 41 Schüler; jeder fünfte davon ist gut in die Sportvereine hier integriert, etwa in den Judoclub, in die Tanz- oder Reitschule", freut sich Weber über diese Form der Einbindung.

Wie Braun merkt auch er an, dass nicht alle Eltern behinderter Kinder einen gemeinsamen Unterricht mit nicht behinderten Kindern befürworteten. An einer Förderschule sei die Intensität der Betreuung höher, was viele Eltern schätzen würden.

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