Streikwelle erfasst die Stadt

Zweibrücken. Den ganzen Tag geschlossen bleiben laut Jugendamt der Kindergarten Canadastraße, die Kindertagesstätte Mörsbach, die Kita "Regenbogen" in Mittelbach, die Kinderkrippen in der Saarlandstraße und Allensteinstraße und der Kinderhort Maxstraße. Betroffen sind damit auch die Grundschüler, deren Nachmittagsbetreuung flach fällt

 Auch in Zweibrücken sind Kitas von dem Streik betroffen. Foto: dpa

Auch in Zweibrücken sind Kitas von dem Streik betroffen. Foto: dpa

Zweibrücken. Den ganzen Tag geschlossen bleiben laut Jugendamt der Kindergarten Canadastraße, die Kindertagesstätte Mörsbach, die Kita "Regenbogen" in Mittelbach, die Kinderkrippen in der Saarlandstraße und Allensteinstraße und der Kinderhort Maxstraße. Betroffen sind damit auch die Grundschüler, deren Nachmittagsbetreuung flach fällt. Die Kita "Bei den Fuchslöchern" ist im Normalbetrieb geöffnet. Darüber hinaus richtet die Stadt in der Kita "Regenbogen" eine Notgruppe für bis zu 25 Kinder ein. Von sieben bis 17 Uhr können berufstätige Eltern ihre drei bis sechsjährigen Kinder hierher bringen, wenn sie keine Betreuungsmöglichkeiten haben. In dem Fall ist eine persönliche Anmeldung in der Notfalleinrichtung bis neun Uhr nötig. Die Warnstreiks gehen auf die Initiative der Gewerkschaften Verdi und GEW zurück. Diese wollen für die Erzieher, Kinderpfleger und Sozialarbeiter einen Gesundheitstarifvertrag aushandeln. Die körperlichen und psychischen Belastungen der Erzieher hätten sich in den vergangenen Jahren gehäuft. Die Arbeitgeber kritisieren, der Gegenseite gehe es vor allem um eine bessere Bezahlung. GEW-Sprecher Peter Blase-Geiger: " Die Resonanz auf den Streikaufruf ist sehr groß. Welche Einrichtungen sich in der Südwestpfalz beteiligen, wissen wir aber nicht. Es ist hier überall mit starken Beeinträchtigungen zu rechnen." Markus Wilhelm, Leiter des Zweibrücker Jugendamtes, rechnet mit 150 betroffenen Kindern und einer Fortsetzung der Streiks über den heutigen Tag hinaus. Er zeigt Verständnis für die Streikenden: "Wenn man gute Arbeit macht, sollte man auch angemessen dafür bezahlt werden." Das sieht Heidi Bauer, Leiterin der Kita Wallhalben, genauso. Hier gibt es heute nur eine Notgruppe. Bauer: "Wir brauchen kleinere Gruppen und mehr Personal. Seit 17 Jahren sind die Rahmenbedingungen gleich. Auf bis zu 25 Kinder im Regelbereich zwischen drei und sechs Jahren kommen 1,75 Betreuerstellen", sagt Bauer. Das führe zwangsläufig dazu, dass die Kinder weniger Aufmerksamkeit bekämen und immer mehr und lauter schrien. Ein Problem, das durch intensivere Betreuung behoben werden könne. Auch müssten heute Kinder gewickelt und gefüttert werden, es gäbe nicht mal mehr eine Mittagspause. Die knappe Personallage werde durch Fortbildungen noch verschärft. Anna Pulich, Erzieherin am Kindergarten Mörsbach, bestätigt dies. Für die Weiterbildungen müssten teils sogar Urlaubstage geopfert werden. "Wir müssen viel mehr leisten als früher", sagt sie. Eine Hotline hat Verdi für die Sozialarbeiter, Erzieher und Eltern eingerichtet unter Tel. (0 61 31) 9 72 61 12, erreichbar zwischen sieben und 14 Uhr. "Wir müssen viel mehr leisten als früher." Anna Pulich, Erzieherin am Kindergarten Mörsbach

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