Jetzt hat auch Zweibrücken seine islamische Gemeinde - eine agile Gemeinschaft, die in der Rosenstadt viele Ideen umsetzen will. Dabei wollen die Initiatoren des neu gegründeten Vereins auch die Türen vor ihren christlichen Mitbürgern nicht verschließen. Sogar ihr Gebetshaus, ihre Moschee, die sie in Zweibrücken planen, soll für andersgläubige zugänglich sein - für Kochkurse, Arabisch-Unterricht und gemeinsame Sportveranstaltungen etwa. Diese ausgestreckte Hand, die die Muslime uns reichen, müssen wir unbedingt ergreifen. Schließlich hilft ein solches intensives Miteinander nicht nur Missverständnisse und Vorurteile auf beiden Seiten zu vermeiden. Es bildet auch die Grundlage dafür, dass sich unsere muslimischen Mitbürger nicht als Fremde in ihrem längst zur Heimat gewordenen Zweibrücken fühlen müssen.Einen zweiten wichtigen Schritt in Richtung Integration ist die junge Islamische Gemeinde bereits ebenfalls gegangen. So lehnen die Zweibrücker Moslems einen eigenen Kindergarten ab und wollen ihre Kinder lieber in eine der bestehenden Zweibrücker Kindertagesstätten schicken. Den dritten Schritt hat Oberbürgermeister Helmut Reichling angekündigt. Er will Vertreter der Gemeinde zu Gesprächen ins Rathaus einladen.Und als vierter Schritt könnte ein Austausch mit den christlichen Kirchengemeinden in der Stadt folgen. Sowohl Zweibrückens protestantischer Dekan Peter Butz als auch der katholische Stadtpfarrer Wolfgang Emanuel sind offen für einen Dialog mit der Islamischen Gemeinde. Aber auch alle sonstigen Institutionen, Vereine und Organisationen in der Stadt und jeder einzelne Bürger sollten sich berufen fühlen, auf die Islamische Gemeinde zuzugehen - wie gesagt: Ein Miteinander hilft Ängste abzubauen und Verständnis aufzubauen. Und gibt uns darüber hinaus Einblicke in einen Kulturkreis, der unsere abendländische Kultur mitgeprägt hat.