Stadt will nicht gegen Galerien vorgehen

Zweibrücken. Die Stadt Zweibrücken wird - zumindest ist es so geplant - in den nächsten Jahren von großen Einkaufsgalerien umzingelt sein. In Homburg soll auf dem Enklerplatz auf 18 500 Quadratmetern ein neuer Einkaufsmagnet hochgezogen werden

 So soll die Pirmasenser Stadtgalerie aussehen. In dem Komplex sollen sich auf 18 000 Quadratmetern 70 Händler ansiedeln. Foto: pm

So soll die Pirmasenser Stadtgalerie aussehen. In dem Komplex sollen sich auf 18 000 Quadratmetern 70 Händler ansiedeln. Foto: pm

Zweibrücken. Die Stadt Zweibrücken wird - zumindest ist es so geplant - in den nächsten Jahren von großen Einkaufsgalerien umzingelt sein. In Homburg soll auf dem Enklerplatz auf 18 500 Quadratmetern ein neuer Einkaufsmagnet hochgezogen werden. Die Stadt Pirmasens plant einen ähnlich großen Komplex (anvisiert sind 18 000 Quadratmeter) in der Fußgängerzone; dieser neue Shoppingtempel soll 70 Geschäfte und gastronomische Angebote umfassen. Auch Kaiserslautern plant Großes: Dort, wo früher Karstadt war, soll auf 20 900 Quadratmetern eine Galerie entstehen.In Neunkirchen existiert bereits eine - enorm stark frequentierte - Einkaufsgalerie, die 35 000 Quadratmeter Fläche aufweist. Zum Vergleich: Bei den Zweibrücker Style Outlets sind es rund 30 000 Quadratmeter. Die geplanten Galerien sollen sämtlich vom Marktführer für solche Einkaufskomplexe, dem Unternehmen ECE, hochgezogen werden. Auch die bereits bestehende Adresse in Neunkirchen ist ein ECE-Projekt.

Ein Ring von Einkaufsmagneten, der rund um die Rosenstadt gezogen wird. Und was macht diese? "Unsere Nachbarstädte sind damals ja Sturm gegen die Style Outlets gelaufen", erinnert Heinz Braun, Sprecher der Stadt Zweibrücken. Aber die Stadt Zweibrücken werde nun nicht den Spieß umdrehen. "Es ist nicht geplant, gegen diese Einkaufsprojekte juristisch vorzugehen", sagt Braun. Zumal ein solches Vorgehen wohl auch wenig Erfolg verspräche. Braun: "Die in Homburg, Pirmasens und Kaiserslautern geplanten Einkaufsgalerien sollen allesamt in der Innenstadt entstehen. Das ist eine andere Situation als damals mit unserem Outlet-Center auf dem Flugplatz-Areal. Das war ein Projekt außerhalb der Innenstadt." Die Nachbarn hätten somit mehr Angriffspunkte gehabt als nun die Stadt Zweibrücken.

Braun meldet zwar gewisse Bedenken bezüglich der geplanten Galerien an - aber nicht unbedingt für die eigene Stadt. Sondern vielmehr für die Standorte selbst. Braun: "Die ,Generation PC' wird immer bedeutender. Heißt, es wird immer mehr über das Internet eingekauft." Die Magnetwirkung solcher Einkaufsgalerien werde abnehmen, gerade auch in dem inflationären Maße, in dem man sie baue. Von daher sollten sich die betroffenen Kommunen überlegen, ob sie wirklich Gebäude hochziehen wollten, die in 30 Jahren womöglich Bauruinen seien, gibt der Stadtsprecher zu bedenken. eck

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