Mode aus Papier
Zweibrücken · Die Ergebnisse eines Zweibrücken-Pirmasens-Gemeinschaftsprojektes sind ab Morgen in Zweibrücken zu sehen. Zwei Gruppen von Schülern entwarfen im Geiste von Dada Kleider aus Papier.
Es ist Dada-Jahr. Denn: Die künstlerische und literarische Bewegung, in der fast alles erlaubt war, feierte in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. Besonders in Pirmasens wurde das gefeiert, schließlich war einer der Mitbegründer ein gewisser Hugo Ball - und der wurde nun mal in Pirmasens geboren. Im Zuge verschiedenster Aktionen und auf Anfrage der Stadt Pirmasens wollte sich natürlich auch das Hugo-Ball-Gymnasium an den Aktionen beteiligen, und so überlegte sich Anja Cronauer, Modedesignerin und unter anderem Lehrerin einer zwölften Klasse im Fach Kunst (Leistungskurs), ein Dada-geeignetes Projekt. Ihre Idee: Upcycling-Mode, sprich: aus alten Kartons, Plakaten, Fehldrucken oder anderen papierenen Dingen Mode entwerfen. Und da Anja Cronauer ein freundschaftliches Verhältnis zu Iris Seyler, Lehrerin am Hofenfels-Gymnasium, pflegt, überlegten sich die beiden Frauen, dass sie das Projekt doch eigentlich auch gemeinsam angehen könnten. Nun konnten sich die beiden Gruppen natürlich nicht treffen. Also musste eine andere Lösung her. "Wir arbeiteten sozusagen parallel an zwei Standorten", erzählte Iris Seyler, die das Projekt im Rahmen der Kunst AG mit den Schülerinnen umsetzte.
Das hatte auch den spannenden Nebeneffekt, dass ein einzelnes Thema ganz unterschiedlich interpretiert wurde. Am Anfang stand der Umgang mit Papier , das Erklären möglicher Formen mit Falt-, Steck- oder Schneidtechniken - eine Anleitung zur Basis sozusagen. Das Stecken von Kleidung mit Papier sei ein üblicher Vorgang im Modedesignstudium, weiß Anja Cronauer und erklärt: "Das fördert die Kreativität." Die war in den folgenden Monaten dann auch notwendig. Etwa acht Monate lang machten sich beide Gruppen ans Werk, sammelten Materialen, machten Entwürfe und stellten schließlich ihre ganz eigene Mode her. Dada wurde dabei auf jeweils ganz eigene Weise interpretiert. "Für uns hieß das: Alles ist möglich", erklärt Anja Cronauer. Am 7. Juli musste schließlich alles fertig sein, denn dann kamen die beiden Gruppen zusammen, um ihre Mode in der Pirmasenser Innenstadt im Rahmen einer Modenschau vorzuführen. 24 Kostüme haben die Mädchen beider Schulen zusammen entworfen und erstellt.
Damit nun auch die Gruppe aus Zweibrücken vor Ort ihre Mode präsentieren kann, werden die Kleider vom 2. Dezember bis zum 16. Dezember im ehemaligen Pressezentrum in der Hauptstraße 66 ausgestellt. Und wie es sich für eine Ausstellung gehört, gibt es natürlich auch eine Vernissage, bei der alle Mädchen ihre Mode vorstellen. Als kleinen Dank haben Iris Seyler und Anja Cronauer selbst Hand angelegt und ein "Merkur-Kleid" entworfen. Das besteht, wie der Name schon vermuten lässt, aus Zeitungen des Pfälzischen Merkur.
Die Vernissage findet morgen um 17 Uhr im ehemaligen Pressezentrum in der Hauptstraße 66 statt.
