Amateurfußball „Weiterführung wäre völlig sinnfrei“

Pirmasens/Zweibrücken · Fußball-Regionalligist FK Pirmasens plädiert in einem offenen Brief an den DFB für Saisonabbruch.

 Weiterspielen oder klarer Schnitt? Das ist hier die Frage. Fußball-Regionalligist FK Pirmasens argumentiert in einem offenen Brief an den Deutschen Fußball-Bund pro Saisonabbruch.

Weiterspielen oder klarer Schnitt? Das ist hier die Frage. Fußball-Regionalligist FK Pirmasens argumentiert in einem offenen Brief an den Deutschen Fußball-Bund pro Saisonabbruch.

Foto: dpa/Jan Woitas

Viel wird derzeit über Abbruch oder Fortsetzung der Fußball-Ligen diskutiert. Nicht nur in der Bundesliga. Südwest-Regionalligist FK Pirmasens fordert den Abbruch der Fußballsaison bei den Amateurvereinen. In einem offenen Brief hat sich das Präsidium an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) gewandt. „Die Klub“ begründet diese Forderung mit verschiedenen Problemen, die eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach sich ziehen würde.

In dem Brief, der persönlich an DFB-Präsident Fritz Keller gerichtet und von FKP-Präsidium samt Aufsichtsrat unterzeichnet ist, bezeichnet der FKP den Abbruch der Saison und ein reguläres Ende zum 30. Juni als „die einzig logische und richtige Möglichkeit, um den deutschen Amateurfußball künftig in geordneten Bahnen weiterlaufen zu lassen.“ Mit dieser Meinung stehe der Verein nicht alleine da, die Mehrzahl der Vereine aus den Regionalligen Nordost und West sprächen sich für die gleiche Lösung aus. „Eine Weiterführung der laufenden Saison, möglicherweise ab September, halten wir für völlig sinnfrei“, machen die Briefeschreiber deutlich.

Begründet wird dies aus seiner Sicht unter anderem damit, dass Verträge mit Spielern bestehen, die zum 30. Juni auslaufen und bei denen eine Weiterbeschäftigung über diesen Zeitpunkt hinaus unter Umständen arbeitsrechtliche Probleme mit sich bringen könnten. Hinzu komme, dass keine Verhandlungen mit Spielern oder potenziellen Neuzugängen geführt werden können, weil nicht klar ist, ab wann und in welcher Spielklasse überhaupt wieder angetreten wird.

Auch die Verträge mit den Sponsoren seien bis 30. Juni gültig, Gespräche könnten derzeit aber nicht geführt werden, da die Planungssicherheit fehle. Auch den Unternehmen würden momentan die Einnahmen fehlen, der angedachte Termin zur Weiterführung im September sei reine Spekulation.

Das Hauptargument für die Weiterführung des Spielbetriebs, das Haftungsrisiko der Fußballverbände, lässt der FKP nicht gelten. Hier spricht der Verein für das Modell „Nur Aufsteiger – keine Absteiger – Ligenaufstockung“ aus. Lasse man die jeweiligen Tabellenführer in die nächst höheren Klassen auf- und keine Mannschaft absteigen, könne die nächste Saison mit mehr Vereinen pro Liga termingerecht durchgeführt werden, betont der FKP. „Wir müssen in der Corona-Krise in allen Lebensbereichen erhebliche Einschränkungen unserer Grundrechte in Kauf nehmen. Deshalb können wir uns nicht vorstellen, dass auf Grund dieser ‚höheren Gewalt’ eine mögliche Klage Aussicht auf Erfolg hätte“, schätzt der FKP die Chancen vor Gericht für geprellte Aufsteiger als gering ein.

„Alle Großereignisse, im Gesellschaftsleben wie im Sport, wurden für dieses Jahr abgesagt. Deswegen wäre es gerade für den Amateurfußball unbedingt geboten, dieser Richtlinie zu folgen“, plädiert der FKP, gesteht aber zu, dass eine schwierige Entscheidung vor dem DFB und seinen Gremien liegt. Schließlich sei es nicht jedem recht zu machen. Der komplette Brief ist auf der FKP-Webseite unter www.fk-pirmasens.de zu finden.

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