Lieber Herr Harry Sommer!

Ich bin mir ganz sicher, dass Sie dieser Brief in Ihrer fernen zweiten Heimat in den USA erreichen wird, denn Sie haben in Zweibrücken, Ihrer ersten Heimat, noch immer gute Freunde, mit denen sie in Kontakt stehen. Wie sehr Sie sich mit unserer Stadt trotz allem verbunden fühlen, haben Sie letztes Jahr durch ein hochherziges und sehr persönliches Geschenk zum Ausdruck gebracht

Ich bin mir ganz sicher, dass Sie dieser Brief in Ihrer fernen zweiten Heimat in den USA erreichen wird, denn Sie haben in Zweibrücken, Ihrer ersten Heimat, noch immer gute Freunde, mit denen sie in Kontakt stehen. Wie sehr Sie sich mit unserer Stadt trotz allem verbunden fühlen, haben Sie letztes Jahr durch ein hochherziges und sehr persönliches Geschenk zum Ausdruck gebracht. Diese Verbundenheit ist alles andere als selbstverständlich, denn vor nunmehr genau sieben Jahrzehnten hießen Sie noch Simon und wurden mit Ihrer Familie Opfer des Naziterrors, den Sie selbst nur knapp überlebt haben.Mit diesem Brief will ich Ihnen sagen, dass diese Verbundenheit nicht einseitig ist. Die heutige Generation der Zweibrücker Bürger weiß, was Ihnen damals angetan wurde, und fühlt sich tief in Ihrer Schuld und der Ihrer Schicksalsgenossen. Als ein Symbol der schrecklichen Erinnerung an das Pogrom am 9. November hat man 2006 am Mauerrest des Hauses Ihrer Familie in der Kaiserstraße eine Gedenktafel angebracht. Eine weitere historische Tafel in der Ritterstraße erinnert an den Synagogenbrand an jener Stelle. Dort werden wir Zweibrücker Bürger uns zur 70. Wiederkehr der damaligen Pogromnacht in diesem Jahr versammeln und mit Kerzen und Windlichtern der schrecklichen Ereignisse gedenken. Auch Ihnen und Ihrer Familie gelten dabei unsere Gedanken. Der Archivar

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