Jost geißelt große Koalition im Stadtrat

Mörsbach/Zweibrücken · Friedel Jost ist bedient von der CDU. Daher ist das Mitglied des Mörsbacher Ortsbeirats aus der Partei aus- und in die CSU eingetreten. Jost rügt aber nicht nur die Christdemokraten auf Bundesebene. Auch im Zweibrücker Stadtrat liege einiges im Argen.

Ein Politiker hat nach der Auffassung von Friedel Jost eine ganz entscheidende Aufgabe: nämlich, die Sorgen der Bürger ernst zu nehmen. Doch hier sieht Jost ein Versagen - sowohl auf Bundes- wie auch auf lokaler Ebene. Jost ist daher aus der CDU ausgetreten. Das erklärte er gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Er sei stattdessen in die CSU eingetreten. Seinen Sitz im Mörsbacher Ortsbeirat will Jost beihalten und sich weiter in der CDU-Fraktion einbringen, sagte er. Paul Thiery, Vorsitzender der dreiköpfigen CDU-Fraktion (neben Thiery und Jost ist noch Otto Schehl Mitglied) habe er darüber informiert.

Jost: "Ich war seit Anfang 2014 Mitglied in der CDU . Mein Schritt, aus der Partei auszutreten, soll auch ein Signal an die CDU sein. Es läuft einiges schief. Viele Bundesbürger sind nicht zufrieden mit der Arbeit der Partei." Doch das irritiere die CDU zumindest vordergründig nicht, die Partei wurschtele einfach so weiter wie bisher. Am 1. August sei er in die CSU eingetreten, sagte Jost. Er habe das Gefühl, dass die CSU die Sorgen der Bürger ernster nehmen, als das Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere von der CDU täten. Nicht nur auf Bundesebene hadert Jost mit der CDU . Auch auf lokaler Ebene sei einiges im Argen. Jost: "CDU und SPD schieben sich in einer großen Koalition im Zweibrücker Stadtrat die Pöstchen zu. Die Politik dieser beiden Parteien ist zum Verwechseln ähnlich, man bekommt gar nicht mit, was SPD und was CDU ist. Im Stadtteil Mörsbach hat man dann das Gefühl, dass die im Stadtrat ihr Süppchen kochen, während wir nicht groß informiert werden. Mir wäre lieber, die CDU ginge in die Opposition und würde eine Alternative zum SPD-Oberbürgermeister Kurt Pirmann bilden", kritisiert er. "Es ist keiner bei der CDU , der mal den Mund aufmacht und die Bedenken der Bürger artikuliert", so Jost. Der Mörsbacher ist von Beruf Unternehmensberater und hat in dieser Funktion viel in Bayern zu tun, sagt er - daher rühre seine Affinität zum Freistaat. Ein Eintritt in die CSU sei bundesweit möglich - als Förder- und zahlendes Mitglied. Wählen könne man die CSU natürlich nur in Bayern.

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