Heller für Trennung von EBZ-Tochter

Zweibrücken. Die insolvente Firma Holzenergie Südwest hat zwar möglicherweise noch eine Zukunft - aber nicht mehr als Tochterunternehmen des EBZ. "Das ist nicht unser Kerngeschäft beim EBZ - wir sollten uns von dieser Sparte so schnell wie möglich trennen", sagt der zuständige Dezernent, Bürgermeister Heinz Heller auf Merkur-Anfrage

 Mit ihren Holzhackschnitzeln macht die EBZ-Tochter auch dem Gaswärmelieferanten Stadtwerke Konkurrenz. Foto: pm

Mit ihren Holzhackschnitzeln macht die EBZ-Tochter auch dem Gaswärmelieferanten Stadtwerke Konkurrenz. Foto: pm

Zweibrücken. Die insolvente Firma Holzenergie Südwest hat zwar möglicherweise noch eine Zukunft - aber nicht mehr als Tochterunternehmen des EBZ. "Das ist nicht unser Kerngeschäft beim EBZ - wir sollten uns von dieser Sparte so schnell wie möglich trennen", sagt der zuständige Dezernent, Bürgermeister Heinz Heller auf Merkur-Anfrage. Finanzielle Probleme bei der GmbH, die Holzhackschnitzel und Heizungen hierfür verkauft, seien ihm seit Ende 2008 bekannt. Heller: "Wir haben alles versucht, die Gesellschaft über die schwierige Phase zu bringen - aber die Außenstände waren zu hoch."Holzenergie-Geschäftsführer Günter Kammann (bis Ende Februar auch EBZ-Chef) arbeitet seit drei Monaten in der Türkei. War das in der Krise ein Problem? Heller: "Ich hatte Herrn Kammann gebeten, die Sache zu Ende zu führen, so oder so. Aber er hat diesen Rat nicht befolgt." Der EBZ halte 51 Prozent der Anteile. Je 14,5 Prozent gehören dem Holzhackschnitzel-Lieferanten Dieter Götz vom Kirschbacherhof und Helmut Wilhelm, zuständig für Technisches. Die GmbH-Einlage des EBZ beträgt laut Heller 12 750 Euro: "Der EBZ ist eine sehr gesunde städtische Tochter, das abzuschreiben würde uns keine Probleme machen." Arbeitsplätze seien nicht gefährdet: "Das ist nebenher beim EBZ mitgelaufen." Das Amtsgericht Zweibrücken hat den Saarbrücker Rechtsanwalt Marc Herbert als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Herbert sagt, er stehe regelmäßig in Kontakt mit Kammann, der, mit seinen Zustimmungen, weiter verfügungsberechtigt sei. Dass Kammann in der Türkei ist, hat sich für Herbert "bisher nicht als Schwierigkeit erwiesen". Wie geht es weiter mit der Holzenergie Südwest? Herbert: "Der Betrieb läuft, wir können alle Lieferverträge erfüllen." Er sei "guter Hoffnung, dass man den Betrieb als Ganzes sanieren oder an Investoren weiterverkaufen kann." Die Zahlungsfähigkeit beruhe vor allem auf "hohen Außenständen" von 130 000 Euro - bei einem Jahresumsatz von nur 300 000 Euro. Probleme gebe es vor allem mit einem größeren Kunden: "Die Gegenseite will nichts zahlen und sagt, alles sei mangelhaft. Ich sehe aber nicht ein, die dann weiterzubeliefern und habe deshalb eine Zahlungsfrist gesetzt, die jetzt verstrichen ist. Wir überlegen nun, dort die Heizanlage abzuschalten. Da werden wir jetzt die Daumenschrauben anlegen." Auch mit Restrukturierungsmaßnahmen glaubt Herbert die Holzenergie Südwest auf Erfolgskurs bringen zu können. Es habe in der Vergangenheit "Probleme bei gelieferten Holzhackschnitzeln und hohen Kosten für Wartungsarbeiten" an den Holzheizungen gegeben. Er prüfe gerade "alle Wartungsverträge im Hinblick auf die Rentabilität". "Die Außenstände waren zu hoch."Heinz Heller

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