Düker fordert breitere Parkplätze

Zweibrücken · SPD-Fraktionsgeschäftsführer Berni Düker macht auf ein Problem aufmerksam: Weil die Autos breiter geworden sind, hat man auf den dadurch zu eng gewordenen Parkplätzen Probleme beim Ein- und Aussteigen.

 Hinter dem Nardini-Klinikum St. Elisabeth sind die Parkplätze recht schmal. Da die Begrenzungen jedoch in den Belag integriert sind, können sie nicht so leicht verbreitert werden.

Hinter dem Nardini-Klinikum St. Elisabeth sind die Parkplätze recht schmal. Da die Begrenzungen jedoch in den Belag integriert sind, können sie nicht so leicht verbreitert werden.

Foto: Jan Althoff

Auch wenn die Autofahrer ihr Fahrzeug in der Mitte der gekennzeichneten Parkfläche abgestellt haben, kann es manchmal "ganz schön eng" werden in Zweibrücken , wie SPD-Stadtrat Berni Düker in der jüngsten Ratssitzung feststellte. Deshalb sei das Ein- oder Aussteigen schwierig. "Oder es gibt beim Öffnen der Tür Blechschäden." Sollte man da nicht vielleicht die Flächen für die einzelnen Autos etwas großzügiger bemessen? Bei Anlage der Parkplätze vor vielen Jahren, erinnerte Düker, seien die Autos schmaler gewesen und die Parkplätze entsprechend angelegt worden.

Dabei nannte Düker als besonders schmal gekennzeichnete Parkplätze die Plätze an der Von-Rosen-Straße am Nardini-Klinikum St. Elisabeth. Nach Auskunft des Stadtsprechers Heinz Braun gibt es eine Vorgabe für sogenannte Senkrechtparkplätze. Die Plätze müssten 2,50 Meter breit sein. In früheren Jahren konnten sie baubedingt noch einmal 20 Zentimeter schmaler sein. Diese Ausnahme gelte heute nicht mehr. Nach dem Kenntnisstand der Stadt sind die Parkplätze des Hilgard-Centers großzügiger angelegt. Dort habe man auf die breiteren Autos reagiert. Zumal vor einem Einkaufszentrum durch das Beladen der Fahrzeuge eine besondere Situation entstehe.

Bei durch Farbe gekennzeichneten Parkflächen sei eine Neueinzeichnung unproblematisch, sagt Braun. Das müsste übermalt werden. "Wenn wir die Parkplätze breiter machen, haben wir weniger Plätze." Allerdings seien es schon heute weniger Parkplätze , wenn Autofahrer ihr Fahrzeug nicht in die schmalere gekennzeichnete Fläche stellen.

Problematisch sei es bei Parkflächen, die durch unterschiedlichen Belag gekennzeichnet sind. Wie die von Düker angesprochenen Parkplätze am Krankenhaus St. Elisabeth. Hier sind die Parkflächen auf dem Pflaster durch Randsteine gekennzeichnet. "Das kann man zwar auch übermalen. Das sieht aber nicht gut aus." Ein Umbau der gesamten Parkfläche ist nach Einschätzung der Stadtverwaltung zu teuer. Die Breite der Parkplätze habe nichts mit dem Parkraumbewirtschaftungskonzept zu tun, erklärte Braun. In dem Konzept gehe es um die Bewirtschaftung der Parkplätze . Sprich ob die Autos kostenlos, mit Parkscheibe oder gegen eine Parkgebühr abgestellt werden dürfen. Es läge noch kein "vorlagereifes Konzept" vor, über das der Stadtrat beraten und entscheiden werde.

Meinung:

Gegensteuern!

Von Merkur-RedakteurLutz Fröhlich

Es klingt logisch: Die Autos werden breiter, also müssen auch die Parkplätze breiter werden. Aber: Ein Naturgesetz ist das nicht! Der erste VW Golf etwa war 1,61 Meter breit, und niemand hat damals mehr Breite vermisst - die aktuelle Generation ist satte 21 Zentimeter breiter. Und es gibt etliche sogar noch breitere "Kompaktwagen ". Breite Autos wirken kraftvoller, bieten mehr Ellenbogenfreiheit und liegen im Trend - aber muss deshalb der Staat die Zeche dafür zahlen, indem er breitere Stellflächen und Straßen baut? Wahrscheinlich ja, denn selbst wer ein schmales Auto kauft, leidet beim Parken und auf engen Straßen ja unter den breiten anderen Autos. Einen Ausweg aus diesem Dilemma böte nur eins: Gegensteuern, indem breite Autos stärker besteuert werden. Das brächte dem Staat immerhin etwas Geld, die Infrastruktur für diese Autos anzupassen.

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