Dreisichtobjekte aus Gips

Zweibrücken · Dieter List arbeitet mit Gips, genauer gesagt, mit Gipsbinden. Mit Lackspray und Pinsel werden dann die verschiedenen Seiten der Erhebungen mit verschiedenen Farben bemalt, so dass bei Betrachtung eine Dreisicht entsteht.

 Objekt „Insel im Meer“in der Galerie Prisma. Foto: leh

Objekt „Insel im Meer“in der Galerie Prisma. Foto: leh

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"Ich hätte nie ‚nur' Malerei machen können. Sie bietet nicht die gleiche Chance für Licht und Schatten, die räumliche Erfahrung wie sie bei dreidimensionalen Objekten möglich ist", sagt Dieter List aus St. Ingbert. Beim experimentellen Arbeiten stieß der Künstler auf Gips. Allerdings verwendet er nicht die Pulverform, sondern Gipsbinden. Durch spezielle Wickelungen erreicht er verschiedenste Strukturen, mal stärker, mal schwächer, immer aber Objekte mit Höhen und Tiefen, reliefartig, mit Gitterstruktur oder parallelen Kanten. Oder ganz anders, je nach Wickeltechnik eben und nach dem Unterbau, den er umwickelt. So dass die Objekte auch insgesamt noch formal gestaltet sind, nicht nur oberflächlich. Mit Lackspray und Pinsel werden dann die verschiedenen Seiten der Erhebungen mit verschiedenen Farben bemalt, so dass bei Betrachtung eine Dreisicht imponiert. Zum Beispiel von links betrachtet grün, von rechts blau und von vorne beid- oder mischfarbig.

Dieter List wuchs in einem kunstsinnigen Haus auf, sein Wunsch, selbst künstlerisch tätig zu sein, bleib ihm aber zunächst verwehrt. Erst vor knapp fünf Jahren kam der entscheidende Impuls.

Jetzt stellt er bei Prisma interessante neuere Arbeiten aus. "Gewässer im Wind" ist so eine Idee, die dem Gestaltungsprinzip sehr entgegen kommt, es geradezu herausfordert, Wellenkonturen, Kräuseln im Wind, das lässt sich alles wunderbar mit den flexiblen Gipsbinden gestalten und farbig verstärken - in Dreisicht, und weil auch das einfallende Licht irrlichtert, zu flackern scheint, wie Reflexe auf dem Wasserspiegel, Augenblicke voller lichter Impressionen. Von welcher Seite aus der Betrachter schaut, das Bild scheint zu leben.

Oder "Insel im Strom". Aus der Wellenstruktur bricht ungeheuer dynamisch, vulkanisch, eine Form hervor, die einmal eine Insel werden wird, der Prozess des Werdens ist noch im Gange.

Die Ausstellung in der Galerie Prisma, Lammstraße 6, ist noch zu sehen bis 28. Februar, freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von zehn bis 13 Uhr.

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