Anita Schäfer: Berlin muss Soldaten besser ausrüsten

Zweibrücken. Mit tiefer Betroffenheit haben die Soldaten der Zweibrücker Niederauerbach-Kaserne auf den Tod ihres Kameraden am Dienstag in Afghanistan reagiert. Der Hauptgefreite habe "seinen Dienst mit viel Freude und Herz versehen", sagte Oberstleutnant Andreas Steinhaus gestern Morgen. "Wir haben einen guten, engagierten Kameraden verloren

 Kasernen-Kommandeur Andreas Steinhaus (Mitte) gab gestern Früh vor den Medien ein kurzes Statement ab. Noch immer sind nicht alle Angehörigen des gefallenen Bataillonsangehörigen informiert. Foto: lf

Kasernen-Kommandeur Andreas Steinhaus (Mitte) gab gestern Früh vor den Medien ein kurzes Statement ab. Noch immer sind nicht alle Angehörigen des gefallenen Bataillonsangehörigen informiert. Foto: lf

Zweibrücken. Mit tiefer Betroffenheit haben die Soldaten der Zweibrücker Niederauerbach-Kaserne auf den Tod ihres Kameraden am Dienstag in Afghanistan reagiert. Der Hauptgefreite habe "seinen Dienst mit viel Freude und Herz versehen", sagte Oberstleutnant Andreas Steinhaus gestern Morgen. "Wir haben einen guten, engagierten Kameraden verloren." Auch andere Soldaten bestätigten, der 23-Jährige sei sehr beliebt gewesen.Steinhaus kündigte an: "Wir werden unseren Auftrag mit großem Ernst und umso größerer Entschlossenheit fortführen." Während des Statements des Kommandeurs vor Presse und TV-Kameras rannten mit Marschgepäck und Gewehr schwer beladene Soldaten vorbei, um sich für den nächsten großen Afghanistan-Einsatz des Fallschirmjägerbataillons ab November vorzubereiten. Steinhaus betonte: "Wir schicken die Kameraden so ausgebildet in künftige Einsätze, dass sie jeden verbrecherischen Angriff bestehen."

Dafür brauche die Truppe aber "zusätzliche Mittel", forderte die Wahlkreis-Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer (CDU). "Wir müssen unseren Soldaten angesichts der gehäuften Angriffe in letzter Zeit ermöglichen, aktiver gegen die Taliban vorzugehen. Die Aufklärungsdrohnen, deren Anschaffung wir gerade beschlossen haben, müssen schnellstmöglich in Afghanistan eingesetzt werden. Ich bin auch der Meinung, dass wir in den Feldlagern Artillerie stationieren sollten. Selbst zwei Geschütze würden bedeuten, dass eine Patrouille sofort überlegene Feuerunterstützung erhalten kann."

Zum Hergang des Unglücks bei Kundus sagte Steinhaus, nach einem heftigen Gefecht sei ein Fuchs-Transportpanzer "unter Feuer von der Straße abgekommen und ein stark abschüssiges Gelände heruntergestürzt. Darin sind drei Kameraden gefallen." Zwei davon gehören dem Bad Salzunger Panzergrenadierbataillon 391 an, wohin der ostdeutsche Soldat der Niederauerbach-Kaserne zuletzt abkommandiert war. Während die Bundeswehr von im Kampf Gefallenen spricht, schreibt die Isaf (Internationale Afghanistan-Schutztruppe) von einem Verkehrsunfall. Ein Zweibrücker Soldat zeigte sich darüber entsetzt - die Kameraden seien von drei Seiten unter Beschuss gewesen, hätten Rauchbomben geworfen und seien beim Zurückweichen verunglückt: "Das war doch kein Fahrfehler!" > Seiten 1, 2, 18: Berichte

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort