Von Hexen, Intrigen und Lachanfällen

Hornbach · Mitglieder des Althornbacher Laienspielensembles „Storcheschnäbbel“ begeistern 280 Theaterfreunde in der Hornbacher Pirminiushalle mit überzeugender Spielkunst.

 Viel zu lachen gab es bei der Darbietung der Althornbacher „Storcheschnäbbel“. In der Pirminiushalle führten sie das Stück „Ich heirate nie“ auf, im Bild: Petra Mohring und Niklas Haubeil. Foto: cos

Viel zu lachen gab es bei der Darbietung der Althornbacher „Storcheschnäbbel“. In der Pirminiushalle führten sie das Stück „Ich heirate nie“ auf, im Bild: Petra Mohring und Niklas Haubeil. Foto: cos

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Ich heirate nie" - dieser Vorsatz wird auch im neuen Dreiakter des erfolgreichen Laienspielensembles "Storcheschnäbbel" über den Haufen geworfen. Das Lustspiel ließ bei seiner diesjährigen Premiere in der Hornbacher Pirminiushalle die Zuschauer mehrfach in wahre Lachanfälle ausbrechen. Hier wurden die Charaktere heiter, urkomisch und überzeugend dargestellt.

Trotz der Vielzahl an Akteuren, fünf Männer und sechs Frauen, ist die Handlung überschaubar und verständlich angelegt. Sohn Peter wird fest ans Elternhaus gebunden und damit dieser überhaupt nicht auf "dumme Gedanken" kommen kann, mimen die Eltern Gunda und Alois die teuflisch Kranken. Peter durchschaut dieses Spiel zunächst nicht, pflegt Mutter und Vater, weil sich das so gehört. Allein die Großeltern Berta und Josef erkennen, was ihre eigenen Kinder dem Enkelkind da antun wollen und versuchen, den Peter mit eigenem Intrigenspiel aus dieser Lebenssituation zubefreien. Sie geben nicht nur eine Heiratsanzeige auf, um das Enkelkind unter die Haube zu bringen, sie verpflichten zudem einen Wünschelrutengänger, weil eine Wasserader daran schuld sein kann, dass Eltern dem leiblichen Kind sowas aufbürden. Und damit künftig nichts mehr schief gehen kann, wird eine Hexe engagiert, die mit magischen Getränken alles ins Lot bringt. Dass Peter dem Geschehen selbst ein Ende setzen will und deshalb zur eigenen Entlastung eine Pflegerin bestellt, eignet sich bestens dafür, dass das ohnehin schon spektakuläre Bühnentreiben noch mehr aufgemischt wird.

Bernd Kipp, von allem Anfang an dabei, weiß auch diesmal als "Opa Alois" voll zu überzeugen. In der Rolle derer, die ihr Muttersöhnchen an sich binden will, hat Corinna Licht als "Gunda" viele großartige Momente, insbesondere dann, wenn der Zaubertrank auch bei ihr nicht die Wirkung verfehlt und sie den "Alois" nochmals so richtig hernimmt, wie die Momente mit der zerfetzten Unterwäsche demonstrativ erahnen lassen. Manuela Kipp und Edwin Adam laufen in den Großelternrollen einmal mehr zur Hochform auf, ernten tosenden Szenenapplaus, wenn auch sie der Zaubertrank "antörnt", sie nochmals jung verliebt werden und zum Schluss Größe zeigen, als sie ihren Lebensabend vom engen Familienverband entfernt selbst gestalten wollen. Für Petra Mohring ist die Rolle der mit ausländischem Akzent agierenden hauptamtlichen Pflegerin geradezu maßgeschneidert und sorgt in allen Auftritten für die passende Würze. Stefan Christmann ist als "Peter" dabei und überzeugt damit ebenso wie Niklas Haubeil, der mit staksigem Storchenschritt und hölzerner Wünschelrute die Bühne vermisst.

Am kommenden Samstag wird das Stück in der Pirminiushalle nochmals aufgeführt.

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