Coronavirus Hans und Bouillon besuchen Lagezentrum in Coronakrise

Saarbrücken · Ministerpräsident Tobias Hans und Innenminister Klaus Bouillon (beide CDU) besuchten Freitagabend die Führungs- und Lagezentrale der saarländischen Polizei, wenige Stunden nach der Verkündung der Ausgangsbeschränkungen im Saarland.

 Ministerpräsident Tobias Hans und Innenminister Klaus Bouillon besuchen am Freitag (20.3.2020) die Führungs- und Lagezentrale der Polizei.

Ministerpräsident Tobias Hans und Innenminister Klaus Bouillon besuchen am Freitag (20.3.2020) die Führungs- und Lagezentrale der Polizei.

Foto: BeckerBredel

Dabei bekräftigte Hans nochmals den Schulterschluss mit Bayern, was sich durch die Grenzlage der beiden Bundesländer zu Corona-Risikogebieten erkläre.

Hans und Bouillon besuchen Lagezentrum in Coronakrise
Foto: BeckerBredel

Polizeiführerin Andrea Thinnes gab einen Überblick: "Zwischen 13 und 19 Uhr gab es im Land 150 Polizeieinsätze, 60 von ihnen hatten einen Bezug zur Corona-Pandemie." Als Beispiele nannte sie Ansammlungen von Menschen, eine Feier an einem Weiher, gemeinames Zelten am Homburger Schloßberg, geöffnete Eisdielen und das Umgehen von Grenzsperren an den deutsch-französischen Grenzen. Letztere seien extra beweglich, um Rettungswege freizuhalten. Wer sich unberechtigt durchmogele, werde aber zum Fall für die Polizei.

Polizeipräsident Norbert Rupp erläuterte, dass Gefahrenabwehr vor Strafverfolgung gehe. Die Polizei schreite in diesen Fällen schnell ein und löse Ansammlungen auf. Wer dem nachkomme, werde nicht belangt. Wer dem nicht nachkomme, auf den warte ein Strafverfahren mit Geldbußen bis 25.000 Euro. "Wir fotografieren diese Leute und ermitteln später, wer es war. Das gelingt uns meistens sehr gut", so Rupp. Eine direkte Personalienaufnahme wolle man umgehen, da auch die Beamten unnötige Kontakte vermeiden sollen. Gerade junge Verweigerer vor Ort zur Kasse zu bitten, das sei nicht möglich, erklärte Rupp: "Diese Verstöße sind Straftaten und keine Ordnungswidrigkeiten. Wer auffalle, müsse mit einem Verfahren rechnen." Polizeidirektor Peter Fuchs fühte hinzu, dass die Polizei durch die Ausgangsbeschränkungen ein Drittel weniger Regeleinsätze habe. Das mache Kapazitäten für die Corona-Einsätze frei. Rupp: "Wir als Polizei sind erleichtert, dass jetzt die Gefahrenabwehr die Suche nach Kompromissen abgelöst hat."

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