Schimmel-Problem in Grundschule Contwig Gundacker lässt Luft in allen Contwiger Klassenräumen prüfen

Contwig · Verbandsbürgermeister will ausschließen, dass Schimmelpilzsporen Kinder gefährden könnten. Von einem Gutachten aus dem Frühjahr wisse er nichts.

 Jürgen Gundacker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land.

Jürgen Gundacker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land.

Foto: Vitali Schulz

Die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land hat auf die Eltern-Forderungen in der Merkur-Donnerstagausgabe, nicht nur im Untergeschoss der Grundschule in Contwig die Luft auf Schimmelpilzsporen zu untersuchen, schnell reagiert. Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker (SPD) rief am Donnerstagvormittag den Merkur an und betonte zunächst: „Die Besorgnis der Eltern kann ich gut verstehen. Ich will ebenfalls Sicherheit für alle Kinder. Ich habe deshalb heute Morgen die Anweisung an unsere Bauabteilung erteilt, in allen Räumen Luftmessungen durchzuführen, um Klarheit zu bekommen.“ Schon zuvor sei das Kreis-Gesundheitsamt eingeschaltet worden, sodass Gundacker sicher ist, dass am Ende gewährleistet sein wird, dass sich niemand mehr Sorgen um die Gesundheit der Kinder machen muss.

Die VG-Verwaltung ist Träger der Grundschule, die zwei Standorte in den Ortsteilen Contwig und Stambach hat. In Contwig hatte es im Untergeschoss seit Längerem Feuchtigkeitsprobleme gegeben. Ein Ex-Turnraum war im Sommer saniert worden (einschließlich neuer Fenster und Verputz), um dort für eine dritte 1. Klasse Platz zu schaffen. Nach Intervention besorgter Eltern, die aufgrund der Vorgeschichte Schimmelprobleme befürchteten, ließ die VG-Verwaltung nach Abschluss der Sanierungsarbeiten eine Raumluftmessung in dem neuen Klassenraum durchführen – und informierte am letzten Ferientag die Öffentlichkeit, dass die neue Klasse 1c nach Stambach ausweichen muss, weil bei einer Raumluftmessung zwei Arten von Schimmelpilzsporen in für Kinder bedenklicher Konzentration gefunden wurden. Zunächst hatte die VG-Verwaltung in Absprache mit dem Gesundheitsamt nur geplant, im Untergeschoss (wo sonst keine Klassenräume sind) Raumluftmessungen durchzuführen, bevor der 1c-Saal nach Abschluss der Arbeiten zum Feststellen der genauen Ursache des Schimmelbefalls und dessen Beseitigung bezogen wird (wir berichteten). Eltern hatten aber erzählt, sie hätten gehört, dass auch im Erd- und Obergeschoss, wo die anderen Klassensäle sind, früher schon Schimmelschäden überstrichen worden seien.

Eltern hatten dem Merkur außerdem erstaunt berichtet, bei einem Gespräch mit der Bauabteilungsleitung im Frühjahr sei ihnen gesagt worden, ein Gutachten bestätige, dass trotz der früheren Feuchtigkeitsschäden der Turnraum bedenkenlos in einen Klassenraum umgewandelt werden könne. Leider habe sich die Bauabteilung geweigert, Einblick in das Gutachten zu gewähren. Doch als Eltern einige Wochen später Gundacker bei einem zufälligen Treffen auf das Gutachten ansprachen, habe der Bürgermeister gesagt, es gebe gar kein Gutachten (wir berichteten).

Gundacker bestätigte am Donnerstag auf Merkur-Frage: „Mir ist kein solches Gutachten bekannt, viel mehr kann ich dazu nicht sagen.“ Hat die Bauabteilung Eltern also eine falsche Auskunft erteilt, haben die Eltern vielleicht etwas falsch verstanden oder stellen etwas falsch dar? Gundacker antwortete: „Ich war bei dem Gespräch nicht dabei, das sind alles Mutmaßungen. Mir ist aber definitiv nichts bekannt von einem Gutachten.“ Wichtig sei ihm, nun gesunde Raumbedingungen für die Kinder zu garantieren: „Wenn Probleme da sind, muss man die natürlich beheben und nichts zutünchen.“ Es dürfe keine Zweifel geben, dass die Luft im Schulgebäude überall gesundheitlich unbedenklich ist, deshalb habe er die erweiterten Messungen angeordnet.

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