Kritik an Finanzkrisen-Vorsorge

Zweibrücken · Die bisherigen Vorgaben können eine erneute Finanzkrise nicht vermeiden, warnt Salvatore Barbaro, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Finanzministerium. Nur eine Eigenkapitalanforderung von weit über sieben Prozent könnte dem einen Riegel vorschieben.

 Salvatore Barbaro gestern an der Zweibrücker Hochschule. Foto: Norbert Rech

Salvatore Barbaro gestern an der Zweibrücker Hochschule. Foto: Norbert Rech

Foto: Norbert Rech

Die Krise am Finanzmarkt darf sich nicht wiederholen. "Darin sind sich alle einig", erklärte gestern der Mainzer Finanzstaatssekretär Salvatore Barbaro (SPD ) beim Symposiums der Finanzdienstleistungen an der Zweibrücker Hochschule. Insgesamt gebe es 41 Vorgaben der Europäischen Union, die das garantieren sollen. "Es ist aber ein Irrglaube die Krise sei eine Eintagsfliege", warnte Barbaro, der nicht daran glaubt, dass Bankenabgabe und Berichtspflicht eine neue Krise verhindern können.

Diese Regulatoren reichten nicht aus. Einzig mit einer Eigenkapitalanforderung in einer ernsthaften Größe könne einer erneuten Finanzkrise entgegengewirkt werden. Die von der EU beschlossene Erhöhung von 2,5 auf sieben Prozent genüge bei weitem nicht.

Der Finanzstaatssekretär gratulierte dem Zweibrücker Campus auch zu seinem Jubiläum. Ohne diese Einrichtung wäre die Region um ein gutes Stück ärmer. Auch Konrad Wolf, Präsident der Hochschule Kaiserslautern, zu der auch der Zweibrücker Standort gehört, unterstrich dessen Bedeutung. Von den 6000 Studierenden seien rund 2500 in Zweibrücken . Die Landesregierung habe sich Anfang der neunziger Jahre bewusst auch für Mittelzentren entschieden, da durch eine Hochschule auch jede Menge an Geld in der Region verbleibe. Auch der Initiator des Symposiums, Gunter Kürble, präsentierte in seiner Ansprache den Campus mit dem Studiengang Finanzdienstleistungen.

Der Hochschulrats-Vorsitzende Hans Otto Streuber verwies auf viele Veränderungen bei Finanzdienstleistungen. So seien die Kunden sehr viel kritischer, informierter und misstrauischer geworden. Zudem gebe das Internet völlig neue Impulse und Möglichkeiten.

Jutta Rump, Professorin für Betriebswirtschaft an der Hochschule Ludwigshafen und Geschäftsführerin des Instituts für Beschäftigung und Employability, referierte über Trends in der Arbeitswelt. "Noch nie hat es so viele Änderungen gegeben. Es gibt aber nicht nur Risiken, sondern auch große Chancen." Studenten hätten am Arbeitsmarkt Gelegenheit zur Auswahl. "In jedem von Ihnen steckt ein Millionenvermögen. Gehen Sie damit wertschätzend um", so die Professorin, die an die Studenten appellierte, ihre Arbeitgeber gut auszuwählen.

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Auf einen BlickFolgenden Masterstudiengangs-Absolventen überreichte Staatssekretär Salvatore Barbaro ihre Zeugnisse:Financial Sales Management: Marcel Birkner, Alexander Bollmann, Johannes Jänecke, Karsten Janssen, Timo Labonde, Enrico Peiker, Oliver Russow, Marco Terracciano und Dusten Wilsmann.Pension Management Oliver Korkossa, Dieter Pfahl und Maximilian Sändler. nob

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