Contwig Kindergarten-Ausbau läuft

Contwig · Obwohl der Neubau typgleich zur Einrichtung in Stambach ist, liegen die Kosten um 900 000 Euro höher.

 Der neue Kindergarten, den die Ortsgemeinde Contwig derzeit an der Maßweilerstraße baut.

Der neue Kindergarten, den die Ortsgemeinde Contwig derzeit an der Maßweilerstraße baut.

Foto: Norbert Schwarz

Oberhalb der Pestalozzi-Grundschule in Contwig, an der Maßweiler Straße, stampfen die Bauarbeiter derzeit einen neuen Kindergarten für die große Schwarzbachtal-Ortschaft regelrecht aus dem Boden. 2,6 Millionen Euro investiert die Ortsgemeinde allein in den Bau der Einrichtung, welche später im Betrieb ein dreigruppiger Kindergarten mit 60 Kindern sein wird. Die äußere Bauhülle steht. Die Arbeiten zum Innenausbau laufen auf Hochtouren. Ortsbürgermeister Karl-Heinz Bärmann geht davon aus, dass der geplante Eröffnungstermin, 17. August dieses Jahres, zu halten ist.

Die Schlechtwetterphase konnte dem Bauvorhaben nichts anhaben. Mit dem bisherigen Arbeitsverlauf ist Bärmann, im früheren Berufsleben selbst ein Baufachmann, höchst zufrieden. „Es klappt alles, gut, dass wir die Mauern schnell hochziehen und das Dach draufbekommen haben. Somit konnten die Arbeiten im Hausinneren ohne Probleme fortgeführt werden.“

Derzeit sind die Gipser am Werk. Das Baukonzept vom Kindergarten im Ortsteil Stambach ist ohne Veränderungen jetzt für den Neubau der Einrichtung in Contwig übernommen worden. Sozusagen „typengleich“. Dennoch stehen 900 000 Euro mehr zu Buche, was den Ortsbürgermeister verständlicherweise wurmt. „100 000 Euro mussten wir zwar für Erdarbeiten ausgeben, die eine Verbesserung notwendig machten, doch die weiteren 800 000 Euro sind einzig und allein den gestiegenen Preisen in der Baubranche geschuldet. Dabei sind alle Gewerke Handwerker aus der Region vergeben worden“, stellt Karl-Heinz Bärmann bei einem Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur fest.

Das Zweibrücker Planungsbüro Bohrer ist für die Planung und Bauleitung verantwortlich, derweil das Ingenieurbüro Michael Mager aus Schindhard den technischen Bereich beaufsichtigt und überwacht. Trotz der gestiegenen Kosten gibt es keinen Cent mehr an Zuschüssen. Die Ortsgemeinde muss allein die Mehrkosten tragen. Insgesamt gibt es „nur“ 900 000 Euro zum Vorhaben und worüber Ortsbürgermeister Karl-Heinz Bärmann regelrecht Frust schiebt, ist die Tatsache, dass das Land keinen müden Cent zum Projekt gebe. „Mit dem neuen Kita-Zukunftsgesetz wird alles noch schwieriger und kostenintensiver, aber das, was das Land an Zuwendung beisteuert, 450 000 Euro, ist eigentlich Geld des Bundes. Nur wird es in den Medien so dargestellt, dass das vom Land käme, was nicht der Fall ist. Diese Mehrkosten belasten natürlich unseren Gemeindehaushalt und das wiederum hat zur Folge, dass wir andere Projekte nicht so zügig umsetzen können, wie wir uns das eigentlich wünschen würden.“

Die Verpflegung der 60 Kinder wird in der Einrichtung erfolgen. Dafür stellte die Ortsgemeinde extra einen Koch ein. Es wird gänzlich ein neues, zehnköpfiges Team geben. Für die freien Stellen lagen mehr als 100 Bewerbungen vor. Der Ortsbürgermeister: „Contwig ist als Ortschaft eine gute Adresse, nach der Probezeit werden alle Kräfte fest angestellt. Das lockte natürlich viele Bewerber“. Schon jetzt wirbt Bärmann bei den Eltern um Verständnis, wenn zum Anfang nicht alles rund laufen wird. „Alle haben selbstverständlich viel Berufserfahrung, aber das Team als solches muss erst zusammenfinden.“

Derzeit sind die Kindergarten-Einrichtungen in Contwig und Stambach durch den Engpass überbelegt, eine Notgruppe ist auch im Jugendheim der protestantischen Kirchengemeinde Contwig untergebracht, wofür die Ortsgemeinde natürlich sehr dankbar ist. „Wir konnten das alles auf kleiner Ebene bestens regeln und dafür bin ich der protestantischen Kirchengemeinde wie auch der katholischen Kirchengemeinde sehr verbunden. Es geht ja um die Zukunft in der Gemeinde, das sind ja unsere Kinder.“ Nach den vorliegenden Geburtenzahlen wird 2021 der neue Kindergarten voll ausgelastet sein, das Neubaugebiet spielt hierbei eine ganz besondere Rolle. Mit den Außenarbeiten soll im April begonnen werden.

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