Sabines Folgen Der Borkenkäfer wird nach Sturm zum Problem

Südwestpfalz · Das Forstamt Westrich beseitigt die Schäden nach Tief „Sabine“.

 Der Borkenkäfer sitzt zwischen Rinde und Holz im Baum und legt dort Eier. Die Larven, die aus den Eiern schlüpfen, fressen die Bastschicht des Baums.

Der Borkenkäfer sitzt zwischen Rinde und Holz im Baum und legt dort Eier. Die Larven, die aus den Eiern schlüpfen, fressen die Bastschicht des Baums.

Foto: dpa/Alexandra Wey

Nach Sturmtief „Sabine“ sind größere Schäden im Wald ausgeblieben. Für das Forstamt Westrich gilt es, die vielen umgeworfenen Bäume zu beseitigen. Seit drei Wochen sind Forstamtsmitarbeiter sowie Unternehmer mit der Aufarbeitung der Windwürfe innerhalb des Waldes beauftragt. Priorität haben bei der Räumung die Hauptwege, die weitestgehend frei sind. Nun beschäftigt sich das Forstamt mit der Aufarbeitung der geworfenen Bäume abseits der Wege. Hierbei müsse sorgfältig abgewogen werden, welche Bäume beseitigt werden und welche liegenbleiben und dem Ökosystem als Totholz durch Mikroorganismen zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit dienen können. Kosten und Nutzen sollen laut Forstamt in einem vernünftigen Verhältnis stehen.

Betroffen vom Sturm waren nahezu alle Hauptbaumarten. Buchen und Eichen wurden ebenso umgeweht wie die anfällige Fichte. Diese steht im Fokus der Forstmitarbeiter. Sie erklären, dass täglich neue gebrochene Fichten gefunden werden. Werden diese nicht aus dem Wald transportiert, dienen sie dem Fichtenborkenkäfer, dem sogenannten Buchdrucker, als ideales Brutmaterial. Der winzige Käfer beginnt seinen Schwärmflug, wenn es mehrere Tage über 16 Grad sind. Dabei sucht er geeignete, zumeist geschwächte Fichten, angelockt durch Duftstoffe, um seine Larven unter der Rinde abzulegen. Diese legen sogenannte Larvengänge an, um sich innerhalb weniger Wochen zum fertigen Käfer zu entwickeln, dann auszufliegen und in der nächsten Generation weitere Bäume zu befallen. Innerhalb eines Jahres kann es somit zu drei Generationen von Käfern kommen. Wie verheerend die Schäden durch Sturm, Trockenheit und Buchdrucker sein können, habe man in den Jahren 2018 und 2019 gesehen, erklärt das Forstamt Westrich.

Um größere Schäden zu verhindern, arbeiten alle Außendienstmitarbeiter daran, beschädigte Fichten zu finden und diese aufarbeiten zu lassen oder für den Buchdrucker durch Kleinschneiden brutuntauglich zu machen. Das langanhaltende Regenwetter erschwert den Mitarbeitern die Arbeit. Für den Transport der Stämme an die Hauptwege brauche es Forstspezialschlepper und die dauerhafte Nässe führe dazu, dass schon wenige Überfahrten Spuren in den aufgeweichten Wegen hinterlassen, berichtet das Forstamt. Das Forstamt Westrich bittet um Verständnis, wenn der eine oder andere Weg nur mit Einschränkungen begehbar ist.

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