Ortsgemeinderat Zweites Seniorenheim in Contwig

Contwig · Der Gemeinderat stellt einen Bebauungsplan für die von der Römerhaus GmbH geplante Einrichtung auf.

 Die einstige Kultkneipe „Zur Post“ in Contwig soll jetzt einem Seniorenheim weichen.

Die einstige Kultkneipe „Zur Post“ in Contwig soll jetzt einem Seniorenheim weichen.

Foto: Norbert Schwarz

„Packen wir das Projekt an“, blickte Contwigs Bürgermeister Karlheinz Bärmann (CDU) nach der Zustimmung des Gemeinderats zum Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan für ein Seniorenheim an der Bahnhofstraße zuversichtlich nach vorn. Die Römerhaus GmbH aus Schifferstadt plant am Standort der ehemaligen Kneipe „Zur Post“ den Bau einer Altenpflegeeinrichtung. Bereits vor zwei Jahren wollte Römerhaus ein Altenheim in Contwig im Schachen bauen. Dort plant inzwischen das Diakoniezentrum Pirmasens eine Wohnanlage (wir berichteten).

„Doch Römerhaus hat sich weiter umgeschaut. Und hat einen anderen Standort gefunden“, sagte Bärmann. „Der Bedarf an Pflegplätzen ist weiter da“, betonte der kaufmännische Leiter der Römerhaus GmbH, Michael Straub, in der Ratssitzung. Die älter werdende Bevölkerung und die Änderung der sozialen Strukturen führte Straub als Gründe an. Insofern sei eine zweite Altenpflegeeinrichtung in Contwig keine Verdrängung. „Wir erfüllen einen Bedarf.“ Wie schon vor zwei Jahren soll die Einrichtung vom Partner des Bauträgers, der Römerpark Residenzen GmbH, betrieben werden.

Insgesamt 90 Plätze sollen in den dreistöckigen Gebäuden geschaffen werden. Im Erdgeschoss sollen die Funktionsräume, Küche und Cafeteria untergebracht werden. In den beiden Stockwerken sind jeweils 41 Einbett-Appartements und zwei Zweibett-Appartments geplant. Auf Nachfrage sagte Straub, dass in der Küche selbst gekocht werde. Bei Veranstaltungen im Haus sollen örtliche Vereine mitwirken. Straub: „Wir wollen Teil des Gemeindelebens werden.“

In der Einrichtung sollen 50 bis 60 Arbeitsplätze entstehen, für die ein Haustarif gelte, wie Straub auf Nachfrage von Roland Heitmann (SPD) sagte. Die Fachkräfte bilde der Betreiber „originär“ selbst aus. „Aber wir suchen auch Fachkräfte in anderen Ländern“, beantwortete Straub eine Frage von David Betz (SPD). „Wie sieht es mit dem Hochwasserschutz aus?“, fragte Holger Hell (SPD). Dazu habe es bereits Gespräche mit der zuständigen Behörde gegeben, erklärte der kaufmännische Leiter des Bauherrn. Im nächsten Winter soll das bestehende Gebäude abgerissen und Mitte 2021 soll mit dem Bau begonnen werden.

Der Rat übertrug in der Sitzung dem Büro Wonka aus Nünschweiler die Planungsleistung für den Ausbau der Hohlbachstraße. Der Ausbau der Frühlingstraße/Bogenstraße wurde der Firma Staab aus Schmitshausen zu einem Pauschalpreis von 580 000 Euro für die Straßenarbeiten übertragen. Volker Mai  (SPD) wollte wissen, ob der Festpreis auch gelte, wenn im Untergrund belastetes Material gefunden werde. „Im Pauschalpreis sind nur die ausgeschriebenen Leistungen enthalten. Kontaminiertes Material steht nicht in der Ausschreibung“, erklärte Bärmann.

Der Gemeinderat sprach sich in einem Grundsatzbeschluss für die Aufstellung eines örtlichen Hochwasserschutzkonzeptes aus. Dabei geht es um ein Konzept für Schutzmaßnahmen bei Starkregen, nicht um ein Konzept bei Schwarzbach-Hochwasser, erklärte Bärmann auf Nachfrage von David Betz. Durch Starkregen sei es in den letzten Jahren zu Schäden im Ort gekommen, deshalb sei ein solches Konzept sinnvoll, begründete der Bürgermeister den Beschluss. Bei der Aufstellung sollen die Bürger eingebunden werden. „Die wissen, wo was passiert“, sagte Herbert Sefrin (FDP).

Bei der Umgestaltung des ehemaligen Waschplatzes am Schwarzbach wurde ein Teil, das in Privatbesitz ist, herausgenommen. „Das spart uns 30 000 Euro“, sagte Bärmann. „Das eingesparte Geld könnten wir doch für weitere Spielgeräte verwenden“, schlug Heidi Ziehl (SPD) vor. „Jetzt lasst uns doch erst Mal das Projekt umsetzen“, antwortete der Bürgermeister.

Die Gemeinde gewährt der Vereinigten Turnerschaft (VT) einen Zuschuss in Höhe von 7,5 Prozent für die Hallensanierung, die den Verein rund 31 000 Euro kostet. Dabei handelt es sich auch um Kosten für neue Treppengeländer oder die Anschaffung eines Schutzbelags für nicht-sportliche  Veranstaltungen in der Gemeinde.

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