Wahlkampf Zwischen Contwig und Klimagipfel

Contwig · Für den CDU-Kandidaten Björn Bernhard setzte sich Julia Klöckner in Contwig ein.

 Julia Klöckner warb für CDU-Kandidat Björn Bernhard.

Julia Klöckner warb für CDU-Kandidat Björn Bernhard.

Foto: Volker Baumann

(bav) Das erlebt die Turn- und Festhalle der VT in Contwig auch nicht jeden Tag: Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, fuhr am Donnerstagabend dort vor, um den Verbandsbürgermeisterkandidaten der CDU, Björn Bernhard, bei seinem Wahlkampf zu unterstützen. 

Bevor die Ministerin den Saal betreten konnte, musste sie allerdings noch ein kleines Spalier durchschreiten. Vertreterinnen und Vertreter des Rheinland-Pfälzischen Bauern- und Winzerverbandes hatten sich dort zu einer Mini-Demo mit einigen Transparenten, in Bezug auf die nach ihrer Ansicht verfehlte Agrarpolitik der Bundesregierung, postiert. Nach kurzer Diskussion einigte man sich auf eine Befassung mit dem Thema außerhalb der aktuellen Veranstaltung.

Julia Klöckner unterstrich in ihrer Rede, die „ländlichen Räume“ lägen ihr, gerade wegen der Artenvielfalt, besonders am Herzen, da sie ja sozusagen das „Lebensministerium“ leite. „Man kann nicht nur mit der Gießkanne verteilen, sondern braucht passgenaue Antworten, wo auch Förderungen möglich sind“, so die Ministerin. Gefühlt habe man zur Zeit etwa 80 Millionen „Hobby-Agrarwissenschaftler“, da sich die Leute halt sehr für Ernährung interessierten. Man solle allerdings von den zum Teil schon radikalisierten „Schwarz-Weiß-Diskussionen“ wegkommen, die insbesondere durch „moralisch überhöhte Sichtweisen“ großer Metropolstädte gegenüber den ländlichen Räumen an den Tag trete, wo man ganz andere Probleme, als in den Ballungszentren habe. Gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen, sei ein großes Anliegen. Auch Heimatverbundenheit und Ansprechpartner vor Ort, wie etwa die Bürgermeister, seien ein wichtiger Faktor für Zufriedenheit. Ohne Bindung könne es schnell zu Radikalisierungen kommen.

Nach ihrer knapp 30-minütigen Rede war Julia Klöckner schon wieder auf dem Sprung, da sie kurze Zeit später an einer Konferenzschaltung zum Klimagipfel in Berlin teilnehmen musste. Die Kanzlerin habe ihr „den Ausflug“ nur erlaubt, wenn der Kandidat sich dann auch durchsetzten könne, verriet sie scherzhaft.

Verbandsbürgermeisterkandidat Björn Bernhard stellte anschließend sein Programm und seine Ziele vor, mit Themen wie der Stärkung des Ordnungsamtes im Verbandsgemeindebereich, der digitalen Verwaltung mit Ansprechpartnern, Unterstützung der Ortschaften, transparente Verwaltung, Wertschätzung der Mitarbeiter, Förderung des Ehrenamtes und der Vereine und Umstrukturierung der Verbandsgemeindewerke zu einem Wirtschaftsbetrieb. Seine Meinung zum umstrittenen Wahlplakat, das ihn in Feuerwehruniform zeigt: „Die Feuerwehr wirbt nicht für mich, sondern ich für die Feuerwehr, für das Ehrenamt.“

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