Laienschauspieler bringen Zuschauer zum Toben Jubel, Trubel, Eitelkeit in Battweiler

Battweiler · Die Schauspielgruppe „Baggewatscher“ überzeugt mit einem Stück rund um einen skrupellosen Schönheitschirurgen.

 Die „Baggewatscher“ brachten die Zuschauer mit dem Stück rund um die Schönheitsklinik „Ohmbachtal“ ein ums andere Mal zum Lachen.

Die „Baggewatscher“ brachten die Zuschauer mit dem Stück rund um die Schönheitsklinik „Ohmbachtal“ ein ums andere Mal zum Lachen.

Foto: Norbert Schwarz

Schön, schräg – schaurig großartig. An zwei Aufführungsabenden des Wochenendes hat die Theatergruppe „Die Baggewatscher“ vom SV Battweiler den großen Saal der Konrad-Loschky-Halle in Battweiler in ein Tollhaus verwandelt. Die Zuschauer tobten, spendeten Szenenapplaus und waren von Anfang bis Ende begeistert.

Jubel, Trubel, Eitelkeit – die Schönheitsklinik Ohmbachtal steht im Mittelpunkt des Bühnengeschehens. Und den Schauspielern um Dirk Westrich, Sascha Blum, Peter Wendel, Sonja Blügel, Rita Kircher, Ulrike Seul oder Steffi Böhr gelingt es während des fast dreistündigen Lustspiels von Winnie Abel bereits bei der Premiere am Freitagabend die Zuschauer mitzureißen. Die große Helferschar der „Baggewatschern“ trägt mit dem gelungenen Bühnenbild zum Erfolg des Stücks bei.

Die Empfangshalle in der Schönheitsklinik „Ohmbachtal“ ist die Drehscheibe des Geschehens. Schönheitschirurg Dr. Donner leitet sie und möchte einmal Stars und Sternchen behandeln können. Doch stattdessen muss er sich beispielsweise mit einer millionenschwere Lottogewinnerin herumschlagen, die sich Fettpölsterchen absaugen lassen möchte. Oder mit einer „Blaublütigen“ mit wahrem Atombusen oder einem Ganoven, der in der Klinik eine neue Identität bekommen will. Dr. Donner sieht sich dagegen schon als Chef einer Klinik, in welcher die Stars ein- und ausgehen und kennt im Erreichen dieses Ziels keine Grenzen. Skrupellos bis auf die Knochen, wenn es sein muss gar bis zur Todesnötigung.

Rita Kircher überzeugt in der Rolle der „blaublütigen“ Herlinde von Geißenbrück. Als „Dr. Donner“ agiert Dirk Westrich, dessen skrupelloses Verhalten beim Diktieren eines Abschiedsbriefes für den gänzlich übergeschnappten Künstler Kuno von Langgarten deutlich wird. Corina Blum gibt die Assistenzärztin Sabrina Wedel, die mit Dr. Donner verlobt ist und von dem ausgenutzt wird. Ihre „Schwester“ Bine, die von Mareike Klos gespielt wird, deckt schließlich alles auf. Herzerfrischend heiter, locker flockig in allen Szenen, Lottogewinnern Rosa Schulze alias Sonja Blügel, die dort eine wunderbare „Wandlung“ durchmacht und dem Casanova Moritz Engel völlig erlegen ist. Der flüchtet sich derweil in die Rolle eines italienischen Gastarbeiters, was Peter Wendel, der neu zum Ensemble kam, großartig beherrscht. Sascha Blum mimt als Patient Kuno von Langgarten den Dauerkomiker des Abends. Brüller sind auch angesagt, wenn ihn seine Vorstellung in weibliche Rollen wie der Putze oder Klinikhilfe „Leni Böhler“ versetzt. Ulrike Seul kann diesmal als „Assistenz der Klinik“ wort- und gestenreich agieren und scheut sich auch nicht vor derben Aussprüchen. Bliebe noch Steffi Böhr, die als Metzgertochter Tilly Wollmer und dem Schoßhündchen Struppi weinend auf der Bank im Klinikempfang alles ins Rollen bringt und den Heiratsschwindler Moritz enttarnt. Und Martin Leingartner, selbst viele Jahre als Hauptakteur mit von der Partie, stürmt mit Helfer und großem Messer in der Metzgerschürze auf die Bühne, um die getäuschte Tochter Tilly zu rächen, ehe der Schlussvorhang fällt.

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