Finanzamt-Chef lässt klares Bekenntnis vermissen

Pirmasens/Zweibrücken. Kein klares Bekenntnis hat Amtsvorsteher Konrad Götz gestern zur Zweibrücker Außenstelle des Finanzamtes abgegeben: "Wir nennen dem Ministerium sowohl Pro- als auch Contra-Argumente", sagte der Behördenleiter gestern in Pirmasens

Pirmasens/Zweibrücken. Kein klares Bekenntnis hat Amtsvorsteher Konrad Götz gestern zur Zweibrücker Außenstelle des Finanzamtes abgegeben: "Wir nennen dem Ministerium sowohl Pro- als auch Contra-Argumente", sagte der Behördenleiter gestern in Pirmasens.Seit einigen Monaten wird eine Verlegung der derzeit 40 Zweibrücker Mitarbeiter zum Hauptstandort diskutiert (wir berichteten). Gegen die Pläne hatte es sowohl von Seiten der Zweibrücker Kommunalpolitik als auch von Seiten der Deutschen Steuer-Gewerkschaft Kritik gegeben.

Doch noch sei nichts entschieden, versichert Götz. Der rheinland-pfälzische Finanzminister Carsten Kühl (SPD) wolle erst Mitte des Jahres über mögliche Zusammenlegung von Standorten entscheiden. "Ich will darüber nicht spekulieren", sagt Götz auf die Frage, für wie realistisch er Auflösung der Zweibrücker Außenstelle hält. Er weist allerdings darauf hin, dass mit einer Zusammenlegung beider Standorte in Pirmasens gewisse Synergien und damit Einsparpotenziale vorbunden wären - gerade vor dem Hintergrund eines vorgesehenen Personalabbaus im Land.

Doch eines sei ebenso klar: Die derzeitigen 40 Mitarbeiter aus Zweibrücken dürften nach Ansicht von Götz kaum in den Pirmasenser Räumen des Finanzamtes unterzubringen sein. Eine mögliche Zusammenlegung könnte deshalb auch erst mittelfristig erfolgen. Prinzipiell teilt Götz zudem die Bedenken der Zweibrücker Lokalpolitiker: "Ich kann den Unmut schon verstehen", so der Vorsteher. Der persönliche Kontakt vor Ort sei wichtig, bei einer Zusammenlegung müsste der Bürger weite Wege zurücklegen. Zwischen diesen Pro- und Contra-Argumenten müsse das Ministerium nun abwägen.

Eine weitere Variante nennt Rainer Seibert, Leiter der Geschäftsstelle des Finanzamts in Zweibrücken: Nach seinen Vorstellungen könnte man nur Teile des Zweibrücker Finanzamt-Gebäudes anderweitig verwenden, um eine bessere Auslastung zu gewährleisten und den Standort zu erhalten.

So könnte nach Vorstellungen Seiberts beispielsweise die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land leerestehende Räume des Finanzamtes nutzen, falls sie durch eine mögliche Auflösung der Verbandsgemeinde Wallhalben vergrößert wird.Foto: pm

"Wir nennen dem Ministerium sowohl Pro- als auch Contra-

Argumente"

Finanzamt-

Vorsteher

Konrad Götz

Auf einen Blick

In seinem Jahresbericht 2011 hat das Finanzamt Pirmasens-Zweibrücken ein Steueraufkommen von gut 367,7 Millionen Euro verzeichnet. Zum Vergleich: Das sind gut zehn Millionen Euro mehr als 2009. Insgesamt bearbeiteten die Beamten 2011 knapp 55 000 Einkommensteuererklärungen, etwa 40 Prozent davon gehen inzwischen in elektronischer Form ein. Das ist der höchste Wert in Rheinland-Pfalz, so Amtsvorsteher Konrad Götz. gda

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